Bochum. . Das Jobcenter hat der Stadt jetzt personellen Nachschub für die Beseitigung der Sturmschäden geschickt. Fünf Männer arbeiten auf ein Jahr befristet bei der Stadt und räumen die Reste weg, die die Gewitterfront „Ela“ hinterlassen hat. Die Langzeitarbeitslosen hoffen auf spätere Übernahme.

Für fast alle war der entsetzliche Pfingststurm in der Nacht vom 8. auf den 9. Juni ein schreckliches Erlebnis. Das gilt bestimmt auch für den zweifachen Familienvater Marcus Stanikowsky. Doch jetzt profitiert der 38-Jährige auch von dieser verheerenden Gewitterfront. Als Langzeitarbeitsloser hat er seit dem 1. Oktober einen neuen Job bei der Stadt gefunden - als Sturmschadenhelfer. Zusammen mit vier weiteren Langzeitarbeitslosen bildet er jetzt ein Team.

Schon seit sechs Jahren hat Stanikowsky, ein gelernter Kfz-Mechaniker, keinen festen Job mehr. Seit rund zwei Jahren bezieht er ALG II. Jetzt wird sein Einkommen vervielfacht: Künftig verdient er tariflich rund 1840 Euro brutto, wie er sagt. 75 Prozent davon bezahlt das Jobcenter, 25 Prozent die Stadt.

Die Maßnahme ist auf ein Jahr befristet. Aber: „Das Ziel, das jeder vor Augen hat, ist eine Übernahme“, sagt der gelernte Bäcker Andreas Wittkamp (51) aus Wattenscheid, der ebenfalls langzeitarbeitslos war, jetzt aber auch als Sturmschadenhelfer arbeitet. „Ich würde gern bei der Stadt bleiben. Ich arbeite gerne draußen, im Team. Da bin ich genau richtig.“ Und Kollege Stanikowsky sagt: „Dieser Beruf macht mir wirklich Spaß.“ Um 7 Uhr in der Früh geht’s los, um 15.30 Uhr ist Feierabend.

Auch interessant

Gestern war die fünfköpfige Truppe an einem Grünsteifen an der Straße „Wengewiese“ in Hofstede im Einsatz. Alle trugen komplette Arbeitsmontur mit Helmen, Sicht- und Gehörschutz sowie Sicherheitsstiefel. „Stadt Bochum. Technischer Betrieb“ steht auf ihren orangefarbenen Arbeitsjacken. In dieser Abteilung unterstützten sie jetzt rund 100 Stadt-Mitarbeiter, die bis heute nur für die Sturmschäden unterwegs sind.

Muskelkraft und Konzentration

An der Wengewiese sammelten Stanikoswky, Wittkamp und ihre neuen Kollegen Ireneus Paluch, Patrick Kunkel und Heinz Krapoth Baum- und Strauchreste ein und steckten sie in einen riesigen mobilen Häcksler, der einen gewaltigen Krach macht. Die Arbeit dort kostet eine Menge Muskelkraft, Ausdauer und volle Konzentration, denn die Verletzungsgefahr ist teilweise erheblich. Aber nicht nur in Grünstreifen werden die fünf Männer arbeiten, auch im Straßenbereich, in Wäldern, auf Spielplätzen und auf Friedhöfen müssen noch reichlich Sturmschäden beseitigt werden, die „Ela“ hinterlassen hat.