Bochum.. Die ehrenamtliche Gruppe „Bochum packt an“, die nach dem Sturmtief „Ela“ Äste und andere Baumreste wegräumt, ist auf einen harten Kern geschrumpft. Sie bittet um Verstärkung. Mittlerweile arbeiten die verbliebenen fünf bis zehn Freiwilligen mit der Stadt zusammen.

An fast jedem Tag greifen die Bochumer Christiane Herda (29) und Dominik Hantel (24) zu Kettensäge, Schubkarre, Schaufel und Mistgabel, um die Schäden des gewaltigen Pfingststurms „Ela“ zu beseitigen. Die beiden gehören zu „Bochum packt an“, eine Gruppe Ehrenamtlicher, die sich nach dem Unwetter entschlossen haben, in Eigenregie die Bürgersteige, Wanderwege, Parks und Spielplätze von Ästen und anderen Sturmresten freizuräumen. Sie tun dies im ganzen Stadtgebiet, oft von morgens bis abends. Um erkannt zu werden, tragen sie schwarze T-Shirts mit dem Namen ihrer Gruppe auf dem Rücken.

Doch jetzt, fast zehn Wochen später, hat die Gruppe ein Problem: Viele der ursprünglich 20 bis 30 Aktiven sind abgesprungen. Nur noch fünf bis zehn packen regelmäßig mit an. Deshalb suchen sie Verstärkung.

Hintergrund der Personalnot soll die vor einigen Wochen geknüpfte Zusammenarbeit der Gruppe mit der Stadtverwaltung sein. Anders als vorher werden die Einsatzorte von der Stadt ausgewählt. Dadurch soll den Abtrünnigen das aufregende Gefühl des Auf-sich-allein-gestellt-Seins abhanden gekommen sein, glauben Christiane Herda und Dominik Hantel. Schließlich hatte ihr Vordringen in die verwüsteten Parks - auch wenn sie nur kleinere Sägearbeiten leisteten - durchaus etwas Verwegenes, weil eine hohe Astbruchgefahr herrschte. Deshalb war der Zutritt auch verboten gewesen; was großteils noch bis heute so ist.

Spendenkonto von WAZ und NabuStadtbaurat: „Wir finden es sehr gut, dass es diese Gruppe gibt“

Als „Bochum packt“ dann das Grünflächenamt ansprach, sei man dort „positiv überrascht“ gewesen, sagt Hantel. Wenngleich: „Erst mal waren sie schockiert, als sie hörten, wo wir überall schon waren: im Volkspark Langendreer, im Stadtpark oder in der Waldbühne Höntrop“ – alles Orte mit Lebensgefahr damals. Inzwischen läuft die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern des Amtes und der Gruppe aber völlig unaufgeregt. „Sie unterstützen uns, wo sie können“, sagt Christiane Herda. Zum Beispiel stellt die Stadt ihnen große Container zur Verfügung, in die die „Bochum-packt-an“-Kräfte Äste und andere Baumreste füllen können. Acht Container sind so schon voll geworden. Zuletzt waren sie am Ehrenmal Wattenscheid im Einsatz. Stadtbaurat Ernst Kratzsch sagt über die Freiwilligen: „Wir finden es sehr gut, dass es diese Gruppe gibt.“

Fünf bis sechs Tage pro Woche opfern Christiane Herda und Dominik Hantel für die Aufräumarbeiten. Sie ist arbeitslos, er beginnt erst im Oktober eine Ausbildung, hat also noch genug Zeit. Dafür würde er gern wieder mehr Mitstreiter an seiner Seite haben. Bei Interesse: dominik.hantel@hotmail.de oder Handy 0176 844 81352.

Die Stadt plant übrigens in Kürze eine Feier mit all den vielen hundert Freiwilligen aus ganz Bochum, die beim Aufräumen geholfen haben.