Bochum. . 15 studentische Ensembles sind auf der Studiobühne im Musischen Zentrum der Ruhr-Universität Bochum aktiv, so viel wie noch nie. Entsprechend umfangreich präsentiert sich das Halbjahresprogramm 2014/15, das die Studiobühne jetzt vorgelegt hat.

Studententheater hat eine lange Tradition, zumal in Bochum, wo schon bei der Eröffnung der Ruhr-Uni das Musische Zentrum (MZ) mitgeplant, wenn auch erst viel später eröffnet wurde. Dort wird Studierenden in verschiedenen Fachbereichen die Gelegenheit gegeben, neben dem wissenschaftlichen Arbeiten auch künstlerisch-kreativ tätig zu werden. Die Studiobühne widmet sich dem Schauspiel.; seit den 1970er Jahren haben sich hier Generationen von Laiendarstellern Theaterkenntnisse erarbeitet und sie in eigenen Inszenierungen der geneigten (Uni)-Öffentlichkeit präsentiert.

Auch Ibsen auf dem Spielplan

Jahr für Jahr wird diese Tradition mit jeweils zwei, aufs Sommer- und Wintersemester bezogenen Programmen erneuert. „Zurzeit sind 15 Ensembles aktiv, so viel wie noch nie“, weiß Karin Freymeyer, langjährige Leiterin. Entsprechend umfangreich präsentiert sich das Halbjahresprogramm 2014/15, das die Studiobühne jetzt vorgelegt hat. Einige Auszüge:

Los geht der studentische Theaterreigen am Wochenende 11./12. September mit der Premiere von „Gespenster“, Philipp Homann hat den Ibsen-Klassiker in Szene gesetzt. Erzählt wird die Geschichte der verwitweten Kammerherrin Helene Alving, in deren gesellschaftlichem Umfeld plötzlich Konflikte aufbrechen, die grundlegende Fragen nach Glaube, Moral und Anstand aufwerfen. Eine scheinbare Familienidylle wird zerstört, die Überzeugungen und Werte aller Beteiligten in Frage gestellt.

Mit kabarettistischem Unterton

Weiter geht es am 25. und 26. Oktober mit „Un.Wetter“, geschrieben von Helena Amen, die ihr Stück für die Gruppe „Die Theateure“ auch eingerichtet hat. Das absurde Schauspiel zum Thema Willkür der Behörden und anderer höherer Instanzen ist lustig und ernst zugleich, es weist mit einem leicht kabarettistischen Anflug auf alltägliche Missstände am Leidensbeispiel der Müllers hin.

Menschen-Experiment gerät außer Kontrolle

Das beklemmende Schauspiel „Das Experiment“ von Mario Giordano steht am 22. und 23. November auf dem Programm der Studiobühne. Nur ein Experiment... oder doch nicht? Für eine sozialwissenschaftliche Untersuchung begeben sich acht Männer in ein Scheingefängnis. Sie verzichten auf ihre Privatsphäre und stimmen der Einschränkung bestimmter bürgerlichen Grundrechte zu. Schon nach kurzer Zeit verlieren sie den Bezug zur Realität, das Experiment läuft aus dem Ruder. Es spielt die Gruppe „Außer Kontrolle“, Regie führt Jennifer Plüschke.

Die Vorstellungen beginnen in der Regel um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist jeweils frei