Bochum.

Studententheater hat eine lange Tradition, zumal in Bochum, wo schon bei der Eröffnung der Ruhr-Uni das Musische Zentrum (MZ) mitgeplant wurde. Dort wird Studierenden die Gelegenheit gegeben, neben dem wissenschaftlichen Arbeiten auch künstlerisch-kreativ tätig zu werden.

Die Studiobühne widmet sich beispielsweise dem Schauspiel; seit den 1970er Jahren haben sich hier Generationen von Laiendarstellern Theaterkenntnisse erarbeitet und sie der geneigten Uni-Öffentlichkeit präsentiert.

Das Studententheater weltweit vernetzt ist, wissen dabei wohl nur die Wenigsten. Und außerhalb des MZ ist wohl auch kaum bekannt, dass Karin Freymeyer, die langjährige Leiterin der Studiobühne, gleichfalls intensiv internationale Kontakte pflegt. Die vorlesungsfreie Zeit dieses Sommers nutzt sie beispielsweise zu einem Trip nach Manila: in ihrer Funktion als Vorstandsmitglied der International University Theatre Association (IUTA) gründete sie mit Kollegen aus Weißrussland, Belgien, Kanada, Kroatien, Frankreich, Korea, Mexiko, den Philippinen, der Türkei und den USA in der Hauptstadt des Inselstaates das IUTA-Philippine Centre.

Die IUTA, die seit 1994 weltweit den Dialog zwischen den Kulturen sowie den Austausch und die Vernetzung zwischen den allerorts aktiven Universitätstheatern fördert, hat damit ein Austauschprogramm zwischen den philippinischen Universitäten sowie ein Forschungsprogramm angestoßen. Gegründet wurde die internationale Universitätstheater-Gesellschaft an der Uni Lüttich. Ihr Ziel: Die Entwicklung und Vermittlung von Theateraktivitäten wie Bühnentraining, Drehbuchschreiben oder Regie für Universitätsangehörige. Die IUTA ist auf allen fünf Kontinenten vertreten und hat Mitglieder in über 50 Ländern. Freymeyers Vortrag im Rahmen des Kongresses in Manila drehte sich um das Thema „Contemporary or Conventional Formats in German Theatres“/„Zeitgenössische oder konventionelle Formate im Deutschen Theater“.

Dass die Bochumer Studiobühne nicht nur lokal verankert ist, sondern auch international vernetzt, belegt die Teilnahme des Studi-Theaters am 8. Internationalen Studententheater-Wettstreit „Teatralny Koufar“ in Minsk. Wie bereits kurz gemeldet, wurde die Bochumer Produktion „Blaubart – Hoffnung der Frauen“ von Dea Loher von der weißrussischen Jury ausgewählt. 2010 war die Studiobühne mit „Blaubart“ bereits in Bratislava, Lüttich und Istanbul eingeladen, und wird das Stück mit teilweise neuer Besetzung auch noch einmal am 15. und 16. Oktober im Musischen Zentrum aufführen.