Bochum. . In wenigen Monaten soll in Bochum der letzte Opel vom Band rollen – voraussichtlich am 12. Dezember. Bochums Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel schlägt Alarm. “2500 bis 3000 Beschäftigte sind derzeit noch ohne Perspektive“, sagt er. “Es gibt schlicht keine Arbeitsplatzangebote.“
Bei der Suche nach Ersatzarbeitsplätzen für die Bochumer Beschäftigten des Autobauers Opel gibt es nach Angaben von Betriebsratschef Rainer Einenkel massive Probleme. „2500 bis 3000 Beschäftigte sind derzeit noch ohne Perspektive“, sagte Einenkel am Sonntag. „Es gibt schlicht keine Arbeitsplatzangebote.“ Insbesondere Opel sei gefordert, mehr für die Beschäftigten zu tun, denen bald die Arbeitslosigkeit drohe. Nach derzeitigen Planungen soll am 12. Dezember das letzte Auto im Ruhrgebietswerk produziert werden.
Er rechne damit, dass kaum etwas vom traditionsreichen Opel-Werk in Bochum übrig bleiben wird, erklärte Einenkel. Auch der Abriss des Verwaltungsgebäudes sei beschlossene Sache. Das bekannte Bauwerk mit der roten Backstein-Architektur solle „dem Erdboden gleich gemacht werden“.
Autoexperte Dudenhöffer sieht NRW-Landesregierung gefordert
Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen mahnte mehr Engagement der Landesregierung für die Autobranche in NRW an. Im Fall Opel habe es Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) „geschickt vermieden, mit Opel allzu oft zu reden“, sagte er. Bei Zukunftsthemen wie Elektromobilität habe das Land NRW „kein Konzept“. Ein weiteres Beispiel: „Automatisiertes Autofahren ist das große Thema der Branche. Aber in NRW gibt es kein Wissenschaftszentrum für dieses wichtige Thema.“
Auch in zwei weiteren Autowerken in NRW müssen sich die Beschäftigten auf Einschnitte gefasst machen. Ford in Köln hat Kurzarbeit beantragt, in Düsseldorf bangen Beschäftigte des Mercedes-Werks um ihre Arbeitsplätze.