Rüsselsheim. Kleiner als der Verkaufsschlager Corsa, und sogar kürzer als der Cityflitzer Adam soll er sein: Der Autobauer Opel bringt 2015 mit dem “Karl“ einen neuen Kleinwagen auf den Markt. Dahinter steht die Hoffnung, mehr Menschen mit wenig Geld für die Marke zu gewinnen.
Im Wettbewerb um Marktanteile in Europa will Opel künftig mit einem günstigen Kleinwagen punkten. Das 3,68 Meter kurze Modell "Karl" soll im Sommer 2015 auf den Markt kommen, teilte der Autobauer am Donnerstag in Rüsselsheim mit. Den Verkaufspreis für den Fünftürer mit bis zu fünf Sitzplätzen nannte der Hersteller zwar zunächst nicht. Nach Angaben aus Führungskreisen wird der Karl jedoch für weniger als 10 000 Euro zu haben sein.
Ein "Billigmodell á la Dacia" solle der Mini aber nicht sein, hieß es weiter. Ziel sei vielmehr, auch ehemalige Chevrolet-Kunden an die Marke zu binden. Der "Karl" könnte in Konkurrenz gehen zu Fahrzeugen wie dem Fiat Panda oder dem VW Up.
Hommage an den Sohn des Firmengründers
Der Name Karl ist nach den Angaben eine Hommage an einen Sohn des Firmengründers Adam Opel. Während Adam das Unternehmen zum größten Fahrradhersteller Deutschlands machte, starteten seine Söhne Carl, Wilhelm und Friedrich 1898 die Automobilproduktion in Rüsselsheim. Nur ein Jahr später stellten sie den Opel-Patent-Motorwagen vor. Opel-Marketingchefin Tina Müller bezeichnete den Namen Karl" als "deutsch, emotional, nahbar": "Kurz, knackig, charaktervoll und einprägsam ist der Name noch dazu."
Schon im Juni hatte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann gesagt, er könne sich ein Auto unterhalb des Modells Adam sehr gut vorstellen: "Insbesondere nach dem Ausstieg von Chevrolet, die sehr kleine und preisgünstige Autos haben."
Mit Karl, Adam und der neuen Corsa-Generation habe Opel im kommenden Jahr das stärkste Mini- und Kleinwagenportfolio seiner Geschichte, erklärte das Unternehmen. Denn Opel will mit neuen Modellen und Motoren spätestens 2016 die Gewinnschwelle erreichen.(dpa)