Bochum. . Die Bogestra wird täglich von Falschparkern behindert. Busse und Bahnen können nicht weiterfahren, weil Autos oder Lkw im Wege stehen. Die Bequemlichkeit von Autofahrern habe zugenommen, meint die Bogestra. Aber nicht immer stoßen Busfahrer, die sich von Autos behindert fühlen, auf Verständnis.
Neulich auf der Oskar-Hoffmann-Straße, mitten im einspurigen Baustellenbereich. Ein Bus der Bogestra-Linie 365 stoppt plötzlich, weil der Fahrer meint, an zwei rechts und links parkenden Pkw nicht mehr vorbeizukommen. Das nehmen mehrere Augenzeugen zwar ganz anders wahr, weil sie durchaus, trotz der unbestrittenen Enge, genug Spielraum zur Weiterfahrt sehen. Doch Tatsache ist: Der Busfahrer macht den Motor aus, steigt aus, raucht auf der Straße eine Zigarette – und hinter dem Bus bildet sich ein langer Stau, in dem es für fast alle Autofahrer kein Entkommen gibt. Der Verkehr kollabiert.
„Dass Behinderungen gemeldet werden, ist Tagesgeschäft“, sagt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann. „Mehrere Meldungen pro Tag“ würden der Leitstelle mitgeteilt. In dem Fall von der Oskar-Hoffmann-Straße erschien die „motorisierte Verkehrslenkung“ in Gestalt eines Pkw. Dessen Fahrer wiesen den Busfahrer durch die Lücke zwischen den beiden parkenden Pkw. Zehn Minuten hat das alles gedauert – eine Zeitspanne, die den Fahrplan und die Nerven der Buskunden und Autofahrer durchaus in Turbulenzen bringen kann. Oft aber kostet das Parkverhalten einiger Pkw- und Lkw-Fahrer sehr viel mehr Zeit.
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Rund 150 Euro Abschleppkosten und bis zu 35 Euro Verwarnungsgeld
Kollmann meint, dass die Bequemlichkeit mancher Kraftfahrer zugenommen hat. Statt einen korrekten Parkplatz zu suchen, würden sie direkt vor einem Geschäft parken, um dort einzukaufen – ohne aber auf Bus & Bahn zu achten, die jederzeit aufkreuzen könnten. „Subjektiv habe ich den Eindruck, dass es mehr wird.“ Vor allem Bahnen seien betroffen, weil sie weniger beweglich seien als Busse („Bahnen können keinen Millimeter ausweichen“) und vor allem in Kurven weit über die Schienen hinausragen.
Wird ein Bus oder eine Bahn wegen eines Falschparkers zum Zwangsstopp genötigt, wird zunächst versucht, den Verursacher direkt an Ort und Stelle zu alarmieren, etwa durch Warnklingeln. Fruchtet dies nicht, wird die Polizei geholt, die das falsch parkenden Fahrzeug abschleppen lässt. Dass Bus und Bahn flüssig fahren könnten, habe „eine hohe Priorität“, sagt Polizeisprecher Guido Meng. Auf einen Falschparker kommen dann rund 150 Euro Abschleppkosten und bis zu 35 Euro Verwarnungsgeld zu.
Kollmann unterstellt den Parksündern keinen Vorsatz, eher „Unüberlegtheit“. Motto: „Schnell mal rüberhüpfen“ und „Ich steh hier ja nur ganz kurz.“ Deshalb appelliert er an alle Kraftfahrer: „Lieber mal nachdenken, ob es der richtige Platz ist, das Fahrzeug dort abzustellen.“