Harpen. . Harpener Hellweg: WAZ-Leser ärgert sich über Lkw,die das Nachtfahrverbot missachten, und über Falschparker
Berthold Ostendorf fühlt sich als Anwohner am Harpener Hellweg von Lärm geplagt. „Wohnqualität gibt’s da nicht“, so macht er seinem Ärger Luft. Die Belästigungen, die ihm zu schaffen machen, seien nicht neu, doch passiert sei bislang nichts.
„Ganz vorn steht das Ignorieren des Lkw-Nachtfahrverbots. Das stört immens; man fällt aus dem Bett, wenn die Laster hier vorbeibrettern.“ Viele Lkw-Fahrer oder Speditionen wollten eben die Autobahngebühren sparen, vermutet der Harpener. Damit aber erhöhten sich die Emissionswerte im Wohngebiet.
Parken am Fahrbahnrand
Ein Dorn im Auge ist dem WAZ-Leser die Firma Nagel: Deren Mitarbeiter parkten trotz der Parkverbots auf dem Harpener Hellweg. „Ich konnte sogar beobachten, dass auf Höhe der Brücke die Verbotsschilder links und rechts einfach herausgerissen und danebengelegt wurden.“
Und schließlich seien es auch die Harpener selbst, die sich das Leben schwer machten: An der Maischützenschule parkten Eltern, die ihre Kinder zum Unterricht bringen, die schmalen Gehwege zu. Ostendorf: „Dadurch müssen Passanten auf die Straße ausweichen.“
Tatsächlich sind die Probleme bekannt; die Bezirksvertretung Nord hatte sich in jüngster Zeit mehrfach damit befasst. Zuletzt ging es auch um den Wunsch, endlich einen durchgängigen Radweg auf ganzer Strecke anzulegen. Dadurch aber könnten für Mitarbeiter der ansässigen Firmen harte Zeiten anbrechen: Die Verwaltung will prüfen, ob sie ein Halteverbot durchsetzen kann, um einen Radweg anlegen zu können.
Bezirksbürgermeisterin Susanne Mantesberg erklärte zu den Anwohnerklagen auf Anfrage: „Das wird auch ein Thema für uns bleiben. So haben wir beim Verkehrsgutachten Bochum-Nord, das die Ruhr-Uni im Zusammenhang mit dem Umbau des Ruhrparks erstellen wird, die Forderung erhoben, die Hot-Spots einzubringen. Ich erwarte, dass besonders der Harpener Hellweg einer der zentralen Punkte wird.“
Beim Thema Nachtfahrverbot für Lkw sieht Mantesberg das Problem darin, dass die Kontrollen fehlten: „Ich habe im Polizeibeirat mehrfach darauf gedrängt, dass die Beamten ein Auge darauf haben sollen, doch es scheitert zumeist an der personellen Lage. Somit sind nur punktuell Kontrollen möglich.“ 2012 habe es über vier Wochen eine Zählung gegeben; in der Spitze seien 30 Fahrzeuge gezählt worden, sagt Mantesberg.
Dass Autos von Mitarbeitern des Logistik-Unternehmens Nagel am Harpener Hellweg falsch parkten, habe sie selbst schon beobachten können. „Ich will noch einmal mit der Firmenleitung sprechen; das klappte schon mit Remondis gut, da gab es eine einvernehmliche Lösungen.“
Sie rät genervten Anwohnern, die Kennzeichen der Firmenmitarbeiter aufzuschreiben und ihr zu übermitteln: „Dann kann ich konkreter argumentieren, als wenn die Vorwürfe nur vage aus dem Bauch heraus kämen.“