Dortmund/Bochum/Essen. Am Streik-Dienstag sind auch viele Politessen in den Ausstand getreten. In vielen Städten ist die Gefahr eines Knöllchens zwar deutlich geringer als sonst - aber sicher sein können Falschparker trotzdem nicht. Schließlich kontrolliert nicht nur das Ordnungsamt.

Streiken die Politessen eigentlich mit, wenn ihre Kollegen in den Stadtverwaltungen im Ausstand sind? Für Falschparker hieße das an Großstreiktagen wie diesem ja: Platz ohne Ende, egal wo.

Aber so einfach ist die Sache leider nicht. Denn wie in den meisten anderen Ämtern auch ist die Kollegenschaft in den Ordnungsämtern der Städte gemischt. Es gibt angestellte Politessen, die streiken — und es gibt verbeamtete Politessen, die nicht streiken.

Stadtsprecher Hans-Joachim Skupsch aus Dortmund: "Die Chance, heute ein Knöllchen zu kassieren, ist zwar ein wenig kleiner als sonst, aber kontrolliert wird trotzdem." Auch die Kollegen der Stadt Essen gehen heute gegen Falschparker Streife.

Auch die Polizei kontrolliert Falschparker

Auch Bochums Stadtsprecherin Tanja Wißing rät Autofahrer vom Falschparken ab. Auch in Bochum sind zwar weniger Politessen im Einsatz, weil es Beamten und Angestellte gibt, aber: "Ohne Gewähr! Außerdem kontrolliert ja nicht nur unser Ordnungsamt, sondern auch die Polizei." Das gilt allerdings nur in dringenden Fällen, etwa bei zugeparkten Feuerwehrzufahrten, erklärt Dortmunds Polizeisprecher Manfred Radecke.

Für Falschparker gilt am Dienstag also: Die Gefahr, erwischt zu werden ist geringer als sonst. Aber ein Aufruf zum Wildparken ist das natürlich nicht.

Zum Hintergrund: Die Gewerkschaften fordern für Angestellte im öffentlichen Dienst monatlich 100 Euro mehr. Auch eine Gehaltssteigerung um 3,5 Prozent soll es geben. Bei der ersten Verhandlungsrunde hatten Bund und Kommunen am Donnerstag (13. März 2014) in Potsdam kein Angebot vorgelegt — die Verhandlungen gingen ohne Ergebnis zu Ende. Sollte auch die zweite Verhandlungsrunde am Donnerstag und Freitag so enden, planen die Gewerkschaften schon einen weiteren Warnstreik in der kommenden Woche, vermutlich am Donnerstag.