Bochum. . Das Landesveterinäramt NRW fordert, dass alle Schweinehaltungen gemeldet werden. Grund ist die Afrikanische Schweinepest. Sie könnte aus Osteuropa nach Deutschland eingeschleppt werden und damit auch Bochum erreichen. In Lettland, Litauen und Polen wurden seit Jahresanfang 80 Fälle gemeldet.

Peter Schütz will keine Ängste schüren. „Aber man muss das Thema Afrikanische Schweinepest auf dem Schirm haben“, sagt der Pressesprecher des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW. „Es gibt noch keinen Fall von Schweinepest in Deutschland. Bochums Schweine sind nicht in Gefahr. Aber die Schweinepest kann die Landesgrenze erreichen. Dann klopft sie auch nicht mehr, sondern läuft drüber.“

In Lettland, Litauen und Polen wurden seit Jahresanfang 80 Fälle der Schweinepest gemeldet. Zuletzt gab es Lettland einen Ausbruch. Eine Einschleppung in weitere Länder der Europäischen Union kann nicht ausgeschlossen werden. Über Transportfahrzeuge, die aus betroffenen Regionen zurückkehren, sowie mit Produkten aus nicht durchgegartem Fleisch (Schinken, Salami usw.) infizierter Schweine könnte das Virus weiter verbreitet werden. Besonders das (illegale) Verfüttern von Speiseabfällen ist eine Infektionsquelle.

Deshalb hat das Landesveterinäramt einen dringenden Appell gestartet. In dem heißt es, dass „alle Schweinehaltungen, auch Kleinhaltungen den Veterinärbehörden zu melden und bei der Tierseuchenkasse zu registrieren sind“.

Alle Bochumer Schweine sind gemeldet

In Bochum sind offensichtlich alle Schweine gemeldet, wie Stadtsprecherin Barbara Gottschlich sagt. „Es gibt einen größeren Stall mit 300 Schweinen, außerdem wenige Einzelschweine bei Bauern und ein paar Minipigs bei Privaten. Der Tierpark hat auch kleinere. Alle Schweine sind meldepflichtig, so wie alle Hühner, Pferde, Tauben und Bienen. In den vergangenen Tagen hat sich keiner neu gemeldet.“

Keine Gefahr für den Menschen und die Haustiere

Die Afrikanische Schweinepest ist eine Virusinfektion, die ursprünglich in Afrika beheimatet ist. Sie ist der Klassischen Schweinepest ähnlich, spielt jedoch vorwiegend in Afrika, auf der iberischen Halbinsel und Sardinien eine Rolle.

Für den Menschen sowie die verschiedenen Haustierarten ist die Klassische Schweinepest indes nicht gefährlich oder gesundheitsgefährdend. Selbst der Verzehr infizierten Schweinefleisches birgt kein gesundheitliches Risiko.

Auch die 15 Wildschweine im Weitmarer Holz sind registriert. „Das ist über unseren Veterinär gelaufen“, sagt Thilo Elsner. Zwischenzeitlich hatte er sich schon so seine Gedanken gemacht, ob das mit der Wildschweinhaltung im Weitmarer Holz so eine gute Idee war. „Als wir die Schweine übernommen haben, waren sie krank“, sagt der Leiter der Sternwarte, der auch Vorsitzender des Trägervereins Wildgehege ist. „Beim Pfingstunwetter wurde der Zaun zerstört, die Schweine liefen weg. Wir haben alle wieder eingefangen. Als ich das jetzt mit der Schweinepest gehört habe, dachte ich kurz: okay, wir sollen wohl keine Schweine halten.“