Langendreer. .

Wie kann das Wäldchen „Im Siepen“ ökologisch aufgewertet werden, ohne dass es seinen bisherigen Naherholungswert für die Bürger verliert? Dieser Frage ging die Bezirksvertretung Ost bei einer Begehung vor Ort nach. Rund 20 Politiker und Bürger, allen voran Bezirksbürgermeister Norbert Busche, trafen sich dafür am Wäldcheneingang an der Dürener Straße. Ihr Hauptthema: der Rückbau des heutigen Wegenetzes durch die etwa einen halben Quadratkilometer große Waldfläche.

Stadtförster Marcel Möller übernahm an den ersten Stationen der Begehung den Aufschlag. Sein Tenor: „Es macht wenig Sinn, auf einer Waldbreite von gut 400 Metern heute drei Hauptwege inklusive des neuen Rad- und Fußweges vom Rheinischen Esel und lauter Trampelpfade zu haben. Die Natur kann sich dadurch nicht selbst entfalten, wie es für ein solches Landschaftsschutzgebiet nach heutigem Standard Sinn macht.“

Aufschrei bei den Bürgern

Möller möchte deshalb in Zusammenwirken mit der zuständigen Landschaftsbehörde den heutigen Mittelweg zu Gunsten von mehr Naturräumen zurückbauen. Dazu benötigen er und Peter Morgalla, Abteilungsleiter für Naturschutz beim Grünflächenamt im Rathaus, den politischen Segen der Bezirksvertretung. Ein mögliches Konzept erarbeitete schon Landschaftsarchitekt Dirk Glacer, der dies im Laufe der Begehung erläuterte.

Möller war zuvor am Zug. Er erinnerte an die große Entkernungsaktion vor etwa drei Jahren, bei der gut 500 Kubikmeter Holz im Wäldchen geschlagen wurde. Das gab zwar einen Aufschrei bei den Bürgern . Für den Stadtförster war dies jedoch eine wichtige Waldpflegemaßnahme. Möller: „Artfremde Bäume in diesem Gebiet wie etwa Pappeln am Bachlauf wurden vermindert. Der Baumnachwuchs hat nun Platz zu wachsen.“ Er zeigte dazu kleine Buchenschößlinge, die nun durch mehr Licht den Waldboden bevölkern. Abgestorbene und umgestürzte Bäume habe man da gelassen, um Kleinstlebewesen bis hin zur Fledermaus sowie Pflanzen einen neuen Lebensraum zu schaffen.

Das Konzept von Glacer geht in dieselbe Richtung. Er schlägt vor, nur noch einen äußeren Rundweg zu führen, der auf der östlichen Seite rund 1000 Metern über den Radweg geht. Hinzu kommen der Rückbau der Betonwannen im Bachlauf und die Renaturierung des Teiches für die Erdkröten.