Bochum. . Die Terrakotta-Ausstellung bleibt mit 30.000 Besuchern bisher hinter den Erwartungen zurück. Von der Zielmarke von 80.000 Gästen bei der noch zwei Monate dauernden Schau ist der Veranstalter weit entfernt. Er hofft, dass nach den Ferien vor allem eine Zielgruppe die Bilanz aufbessert: Schulklassen.

Im April marschierte die Terrakotta-Armee an der Hermannshöhe auf: Nachbildungen der größten archäologischen Sensation des 20. Jahrhunderts. 1974 waren beim Ausschachten eines Brunnen in der chinesischen Provinz Shaanxi Teile der Grabanlage des ersten Kaisers von China, Qin Shi Huang Di, entdeckt worden. Wahnhafte 56 Quadratkilometer groß. 260 vor Christus in 40 Jahren von 700.000 Zwangsarbeitern errichtet. Bestückt mit 8000 lebensgroßen Soldaten samt Waffen, Pferden und Wagen, allesamt aus Ton gebrannt.

Der Würzburger Juwelier Burkard Pfenzinger machte sich vor 15 Jahren zur Aufgabe, die als achtes Weltwunder gefeierte Armee so authentisch wie möglich nachzuempfinden und nach Europa zu holen. 150 Figuren wurden in China nachgebaut: so wie vor 2200 Jahren aus Ton und Erde, gebrannt in historischen Öfen, ohne dass ein Gesicht dem anderen gleicht. Acht original große Pferde, 1000 Miniatur-Soldaten in Schlachtformation als Modell im Maßstab 1:10 sowie weitere Figuren, Nachbauten von Waffen und exklusive Kostüm-Anfertigungen sind weitere Exponate der Bochumer Ausstellung, die erstmals im Revier gezeigt wird.

Terrakotta-Armee in Bochum ausgestellt

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Dritte Ausstellung soll folgen

Klar war: Die Resonanz auf die tönernen Krieger wird bei Weitem nicht an die 380.000 Besucher bei der Vorgängerausstellung „Körperwelten“ heranreichen. Von den 80.000 Zuschauern, die bei der Terrakotta-Armee erwartet werden, sind die Veranstalter knapp zwei Monate vor Toresschluss aber noch ein gehöriges Stück entfernt: Offiziell werden Stand Anfang August 30.000 Gäste genannt.

Anlass für die Eventstifter, um eine der wichtigsten Zielgruppen zu buhlen: die Schulen. „Wir haben zwar schon alle Schulen angeschrieben. Die halten sich bislang aber noch sehr zurück. Wir werden nach den Ferien deshalb erneut den Kontakt suchen. Immerhin bieten wir eine ideale Stätte für den Geschichtsunterricht – und das zu Sonderkonditionen“, kündigt Daniel Niedrich an und zitiert einen Eintrag des elfjährigen Paul im Gästebuch: „Eine super Ausstellung. Vor allem die Krieger und die Waffen haben mir gut gefallen!“

Bis zum 5. Oktober läuft die China-Schau. Anschließend soll es in dem ehemaligen Autohaus (Niedrich: „Unser Mietvertrag läuft bis Jahresende“) eine weitere, dritte Ausstellung der Eventstifter geben. Welche, soll in Kürze feststehen.