Bochum. Zufriedenstellend bis gut ist die Bilanz der Bogestra für 2013. Sie hat ihr Fahrgastaufkommen auf die Rekordhöhe von 145,5 Millionen geschraubt. Indes: Bis 2025 müssen 233,2 Millionen Euro in die Infrastruktur fließen. Und so viel kann das Unternehmen nicht stemmen.

So viele Kunden wie noch nie haben im Vorjahr Busse, Straßenbahnen oder U-Bahnen der Bogestra genutzt. Das Nahverkehrsunternehmen verzeichnete 2013 in seinem Einzugsbereich Bochum, Gelsenkirchen, Herne und Ennepe-Ruhr-Kreis 145,4 Millionen Fahrgäste. Das sind eine halbe Million Kunden mehr als ein Jahr zuvor, erstmals wurde die 145-Millionen-Marke überschritten.

Zugleich gelang es dem Unternehmen erneut, unterhalb der von den Kommunen zur Verfügung gestellten Ausgleichszahlung zu bleiben. 59,5 Millionen Euro – etwa 34 Millionen davon aus dem städtischen Haushalt Bochums – waren dafür bereit gestellt worden; mit 59,49 Millionen Euro blieb die Bogestra knapp in diesem Rahmen. Seit 1995 sei dies, so Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann, in 15 Fällen gelungen. Dabei sei der kommunale Zuschuss in dieser Zeit deutlich gesunken. Gegenüber 1995 ist die Ausgleichszahlung um 17,3 Prozent zurück gegangen.

Neuorientierung

Das Unternehmen stellt sich derweil darauf ein, „dass die Auswirkungen des Bevölkerungsrückgangs nicht dauerhaft von steigenden Studierendenzahlen aufgefangen werden“ können. Daher soll, so sieht es die in dem Positionspapier „Bogestra 2025“ skizzierte Neuorientierung vor – das Angebot etwa durch eine weitere Modernisierung der Flotte, durch Kundenberater und die Optimierung des Fahrplanangebots noch attraktiver werden. Allein 2013 wurden 35,5 Millionen Euro in neue Variobahnen investiert, die nach Fertigstellung der Strecke durch Langendreer die Hochflur-Straßenbahnen der Linie 31 ersetzen sollen.

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Damit allein indes ist es noch nicht getan. Nach Kalkulationen der Bogestra müssen von 2014 bis 2025 insgesamt 233,3 Millionen Euro investiert werden, um die Infrastruktur zumindest auf dem jetzigen Stand zu halten. Tatsächlich kann das Unternehmen selbst diesen Investitionsstau, sie selbst spricht vom Erneuerungsbedarf, nur zu einem Viertel selbst finanzieren, der Rest müsste aus Fördertöpfen fließen.

Ausgleichszahlung sinkt

Unbeschadet dieser mittelfristigen Herausforderung sind auch die Ziele für 2014 ambitioniert. So fällt die von den Städten zur Verfügung gestellte Ausgleichszahlung in diesem Jahr schmaler aus, sie wird aller Voraussicht nach nur noch 56,5 Millionen Euro betragen.