Bochum. . Die Beseitigung der Sturmschäden hält die Mitarbeiter vieler Betriebe weiter auf Trab. Zehn Lkw transportieren das Holz von beschädigten und umgestürzten Bäumen ab. Dachdecker sind im Dauereinsatz. Und auch die Bogestra hat alle Hände voll zu tun.
Trotz vieler zerstörter Privatfahrzeuge blieben die Busse und Straßenbahnen der Bogestra bei dem schweren Sturm am Montag fast unversehrt. „Es wurden nur zwei Busse im Gelenk von Bäumen beschädigt“, informierte Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns. Mittlerweile sind die Reparaturen an den vielfach beschädigten Oberleitungen gut fortgeschritten.
Ab dem Freitagmorgen (13.6.) fährt die 310 wieder die volle Strecke per Straßenbahn. Die 302 wird noch bis Samstagfrüh ab Jacob-Mayer-Straße per Bus bis Gelsenkirchen-Buer fortgeführt. Ab Samstag soll die Straßenbahn bis Gelsenkirchen-Hbf fahren können. Trotzdem müssen Fahrgäste weiterhin mit Zwischenfällen rechnen: „Die Feuerwehr sperrt immer wieder mal Straßen, so dass auch in den nächsten Tagen zeitweise Haltestellen ausfallen oder Verspätungen auftreten können“, sagte Bruns.
38.000 Straßenbäume im Stadtgebiet
Die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk und die Technischen Betriebe der Stadt räumen weiterhin kräftig die Straßen auf. Die Stadt hat zehn Lkw mit Ladekran im Einsatz, um das zersägte Stammholz und die Äste zum alten Baumschulgelände an der „Feldmark“ am Hauptfriedhof zu transportieren. Dort türmt sich langsam ein großer Haufen auf. Privatbürger können das Holz zurzeit aber nicht kaufen. Es wird an Großabnehmer verkauft, die es zur Produktion von „Holzhackschnitzeln“ und Pellets verwenden.
Insgesamt stehen in Bochum knapp 38.000 Straßenbäume. Einfach aufsammeln oder gar im großen Stil auf einen Anhänger laden – etwa zur privaten Kaminbefeuerung – darf man die hölzernen Trümmer jetzt aber nicht; das wäre quasi Diebstahl, weil die Bäume der Gemeinschaft oder einzelnen Privatleuten gehören. Außerdem drohen beim Transport Verletzungen.
Feuerwehr sperrte kritische Stellen
Die Feuerwehr sperrte am Donnerstag weiterhin viele kritische Stellen mit Flatterband ab. Zum Beispiel ein Selbstdrehkarussell am Spielplatz am „Glockengarten“. Dort hatten Eltern ihre Kinder spielen lassen, obwohl direkt über dem Spielgerät große Äste, die stark angebrochen waren, bedrohlich herabhingen.
Viel Arbeit herrscht auch im Dachdecker-Gewerbe. Man sei „ununterbrochen im Einsatz, um den zahlreichen Sturmschäden Abhilfe zu leisten“, teilte Raimund Weinand, Obermeister der Innung, am Donnerstag mit. „Die Ausmaße des Sturmes haben die des ,Kyrill’ noch übertroffen. Bei allen Dachdeckereien läuten ununterbrochen die Telefone.“
In Düsseldorf kommt wegen des Sturms die Bundeswehr zu Hilfe, in Bochum nicht. Man habe keine angefordert, sagt Stadtsprecherin Barbara Gottschlich. Ein Grund: Man brauche „in der jetzigen Phase kein schweres Räumgerät mehr, sondern kleinere Einheiten“.
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