Bochum. . Die Stadt warnt vor lebensgefährlichem Astbruch in Wäldern, Parks und Grünanlagen. Diese sind offiziell zwar gesperrt, aber an das Verbot halten sich viele Menschen nicht, wie die Verwaltung beklagt. Schulen sind am Donnerstag teilweise wieder geöffnet.

Nach dem ersten Schrecken über die massiven Sturmschäden vom Montagabend war am Mittwoch in der ganzen Stadt das große Aufräumen angesagt. Wie gewaltig diese Aufgabe ist, belegen folgende Zahlen. Bis zum Mittwochmittag liefen bei der Feuerwehr rund 1550 Schadensmeldungen auf. Außerdem waren 78 Schulen „mehr oder in weniger in Mitleidenschaft geraten“, wie Norbert Zientek vom Schulverwaltungsamt mitteilte. Hinzu kommen 58 Sportplatzanlagen, die ebenfalls in irgendeiner Weise von dem verheerenden Blitzsturm beschädigt worden sind.

Anzahl der Parkplätze sinkt erheblich

Sämtliche Schäden – umgestürzte Bäume, lose oder gänzlich weggerissene Dachziegel, durchnässte Böden und Wände – werden nun nach und nach abgearbeitet. Allein die Feuerwehr hatte bis gestern Mittag noch rund 900 Einzelschäden vor der Brust.

Die Hauptstraßen waren am Mittwoch im Wesentlichen freigeräumt, auch wenn die zersägten Baumreste meist noch nicht abtransportiert, sondern nur an den Straßenrand gelegt worden sind. Auf vielen kleineren Nebenstraßen jedoch sah es auch am Mittwoch noch relativ verwildert aus, weil Astwerk die Fahrbahnen blockierte. Dadurch sank auch die Anzahl der Parkplätze erheblich.

Auch interessant

Weiterhin gesperrt, bis einschließlich nächsten Montag, sind auch alle Wälder. Bis auf Weiteres gilt dies auch für Friedhöfe (nur Bestattungen sind erlaubt), für Parks, Grünanlagen und Spielplätze. Grund ist die zurzeit latente Gefahr, dass angebrochene Äste in Sekundenschnelle herunterfallen können. Gerd Werdelmann von den Technischen Betrieben (die aktuell mit 410 Kräften die Sturmschäden beseitigen) beklagt, dass viele Bürger auf das Verbot „keine Rücksicht“ nehmen und Flatterbänder „unterlaufen“ würden. „Die Leute begeben sich in Lebensgefahr.“ Sie sollten dies „ernstnehmen“. Vor einer Freigabe müsste erst noch die Festigkeit der Äste überprüft werden. Wer dennoch jetzt in Grünanlagen durch Äste verletzt würde, muss befürchten, dass nicht mehr die Stadt, sondern er selbst dafür haften muss.

Bahnverkehr weiter stark behindert

Anders als am Mittwoch sind viele Schulen am Donnerstag (12. 6.) wieder geöffnet. Weiter geschlossen, zumindest teilweise, sind 46 Schulen (Übersicht auf: www.bochum.de). Die Sportplätze bleiben bis einschließlich Freitag gesperrt. Die Freibäder sind ebenfalls – „bis auf Weiteres“ – geschlossen.

Wenig bis gar nichts geht auch bei der Bahn. „Mit einer Wiederaufnahme des Zugverkehrs auf bestimmten Strecken ist nicht vor Freitag zu rechnen“, sagte ein Bahnsprecher. Einige Strecken werden bis nächste Woche gesperrt bleiben.