Bochum. Die Streetart-Künstler von Urbanatix haben eine neue Heimat gefunden. Knapp zwei Jahre nach dem Auszug aus der Marienkirche haben die Jugendlichen das Training im Henry-Bessemer-Park aufgenommen. Dabei gewährt die Stadt Bochum einen 80.000-Euro-Zuschuss, um die Pacht- und Energiekosten zu decken.

„Hier sind wir zuhause, hier wollen wir bleiben“, hatte Urbanatix-Macher Christian Eggert vorgegeben, als das bundesweit einzigartige Streetart-Projekt 2012 sein angestammtes Quartier in der Marienkirche räumen musste (derzeit entsteht hier das Musikzentrum). Die Suche nach einer neuen Halle gestaltete sich schwierig. Die Shows Ende 2013 in der Jahrhunderthalle mussten die Jugendlichen ohne Trainingsstätte bewältigen.

„Wir sind glücklich, dass Urbanatix rechtzeitig vor der neuen Staffel im November wieder einen Spielplatz hat“, freute sich Eggert beim Trainingsauftakt an der Bessemerstraße. 1300 qm Nutzfläche (doppelt so viel wie die Marienkirche) umfasst die einstige „Spielfabrik“-Halle. Auch dank der neun Meter hohen Decke bietet sie optimale Voraussetzungen für die 50 Biker, Parkourläufer, Triker, Breakdancer und Trampolinspringer, die aus ganz NRW anreisen. Alle können parallel trainieren. Das war in der Marienkirche nicht möglich.

Der Mietvertrag mit der Immobiliengesellschaft DIC (ihr gehört auch die Stadtbadgalerie) läuft zunächst für ein Jahr. Die Stadt gewährt für diese Zeit einen 80.000-Euro-Zuschuss, mit dem die Pacht- und Energiekosten gedeckt werden. „Wir haben Urbanatix seit den Anfängen im Kulturhauptstadtjahr 2010 unterstützt. Dieses tolle Projekt muss weitergehen“, bekräftigt Stadtdirektor Michael Townsend.

Landesregierung will finanzielle Basis für Jugendliche schaffen

Ab 2015 wird die Landesregierung die finanzielle Basis für die jungen Wilden schaffen. Mit jeweils 80.000 Euro trägt das Kultusministerium drei Jahre lang dazu bei, dass das Streetart-Festival nicht nur fortgeführt, sondern in ein offenes Angebot für Jugendliche eingebettet wird. Unter dem Titel „Open Space“ soll das neue Urbanatix-Quartier ein Zentrum für alle kreativen Jugendlichen aus Stadt und Region werden. Mit den Straßenkünstlern können die Jungen und Mädchen das ganze Jahr trainieren – und vielleicht einmal selbst bei den Shows auf der Bühne der Jahrhunderthalle stehen.

Um die Landesgelder zu erhalten, muss Urbanatix als „Träger der freien Jugendhilfe“ anerkannt werden. Keine Frage, dass auch dieses Kunststück gelingen wird.

Alle Infos und Show-Termine auf www.urbanatix.de

Urbanatix zieht um

1/35