Es ist selten, dass es in einem städtischen Ausschuss Applaus auf offener Szene gibt. Nach dem eine Kooperation zwischen Volkshochschule und einem noch zu gründenden Urbanatix-Trägerverein am Dienstag im Bildungsausschuss beschlossen wurde, kann in recht kurzer Zeit – zunächst als Provisorium – das neue „Hauptquartier“ an der Bessemer Straße bezogen werden.

Gute Nachricht vor allem für Urbanatix-Vater Christian Eggert, der nun tatsächlich daran gehen kann, seine Idee von einem vielschichtigen Konzept umzusetzen. Dies basiert hauptsächlich auf drei Elementen. Die bereits etablierte, und auch kommerziell erfolgreiche, Show mit professionellen Artisten bekommt nach dem Wegzug von der Marienkirche eine neue Heimstatt. Gleichzeitig entstehen in der alten Industriehalle, die jahrelang als überdachter Spielplatz genutzt wurde (Spielfabrik) auf rund 1200 Quadratmetern Fläche Trainingsräume für ganz unterschiedliche Bereiche der Straßenkunst. „Open Space“ will Jugendliche mit ganz unterschiedlichem Hintergrund begeistern und ihnen unter anderem Verantwortungsbewusstsein mit neuen, kreativen Möglichkeiten zu vermitteln. Als dritter Punkt, sozusagen als Zukunftsprojekt, ist der Aufbau einer Art Artistenschule für die Ruhrregion angedacht.

Kulturdezernent Michael Townsend freut sich nun auf eine noch engere Zusammenarbeit. Zumal durch die Bildung eines Vereines nun die Landesförderung von zunächst 80 000 Euro für zunächst drei Jahre fließen kann. Eggert bedankte sich artig und erinnerte: „Ruhr 2010 haben uns damals nicht gewollt. Michael Townsend hat an unser Konzept geglaubt.“