Bochum. Die Große Bochumer Karnevalsgesellschaft (GroBoKa) hat ihre Goldene Grubenlampe 2014 an Christian Eggert verliehen. Der Urbanatix-Macher musste auf eine Laudatio von Armin Rohde verzichten: Der Schauspieler sagte kurzfristig ab.

Vor einem Jahr schleppte er seinen Koffer mit in die Kneipe: Auf den letzten Drücker hatte es Armin Rohde vom Deutschen Filmball in München nach Hamme geschafft. Diesmal musste „Bierchen“ passen. Als Preisträger 2013 der Goldenen Grubenlampe sollte er wenige Stunden nach der Goldenen Kamera in Berlin die Laudatio auf seinen Nachfolger Christian Eggert halten.

So will es der Brauch. „Doch wegen dringender Termine musste Armin Rohde seinen zugesagten Besuch kurzfristig absagen“, bedauerte am Sonntag Peter Niemann, Präsident der Großen Bochumer Karnevalsgesellschaft.

Bochum ein Denkmal gesetzt

Seit 1997 würdigt die GroBoKa mit dem goldfarbenen Bergmannslicht Bochumer, die sich in besonderer Weise um unsere Stadt verdient gemacht haben. Die Liste der Preisträger ist prominent besetzt. Mit Christian Eggert erfährt sie eine würdige Fortsetzung.

„Sie haben Bochum ein Denkmal gesetzt. Und dieses Denkmal heißt Urbanatix", lobte Bürgermeisterin Gabi Schäfer (sie sprang für Armin Rohde ein) im Haus Stang den Mann, der vor vier Jahren Urbanatix erfand: das Straßenkunst-Festival in der Jahrhunderthalle, das als eines der wenigen Projekte der Kulturhauptstadt 2010 überlebt und an Strahlkraft gewonnen hat.

Kulturschaffender seit 23 Jahren

Schon seit 23 Jahren ist Eggert als Inhaber der Agentur „Dacapo“ einer der wichtigsten Kultur-Handwerker in Bochum und im Ruhrgebiet. Mit Urbanatix gelang ihm sein Meisterstück, ein Gesamtkunstwerk, das Genres und Altersgrenzen auflöst. Junge Streetart-Amateure aus dem gesamten Revier präsentieren mit Profi-Artisten eine Zwei-Stunden-Show, wie es sie weltweit nirgendwo anders gibt.

Mit 17 000 Besuchern verzeichnet die vierte Staffel von Urbanatix im November 2013 ein neues Rekordergebnis. Auf Initiative von Thomas Eiskirch (SPD) hat die Landesregierung zugesagt, Urbanatix mit jährlich 80.000 Euro zu unterstützen. Damit soll und kann das Streetart-Festival in Bochum nicht nur weitergeführt, sondern in ein bundesweit einzigartiges offenes Angebot für Jugendliche eingebettet wird. Titel: „Open Space“

Nach dem Aus in der Marienkirche 2012 steht die Suche nach einer neuen Trainingsstätte vor dem Abschluss. „Ich bin guter Dinge, dass wir schon bald eine dauerhafte Lösung finden werden“, sagt Christian Eggert, der sich mit seiner Familie auch ohne die Laudatio von Armin Rohde riesig über die Grubenlampe der GroBoKa freute: nicht nur als Anerkennung seines künstlerischen Schaffens, sondern auch als Rückkehr zu seinen eigenen Wurzeln. „Mein Vater war Bergassessor. Ich hab’ mit 20 für ein halbes Jahr unter Tage gearbeitet. Die Grubenlampe ist für mich seither ein Symbol: Es gibt immer ein Licht am Ende des Tunnels.“

Was den Beobachter an einen anderen würdigen Preisträger denken lässt. Starlight lässt grüßen.

Wer ist Ihr Kandidat?

Seit 1997 verleiht die GroBoKa die Goldene Grubenlampe. Der erste Preisträger war der damalige Chef der Comödie Bochum, Jochen Schroeder. Es folgten die UEFA-Cup-Helden des VfL Bochum, Schauspielerin Tana Schanzara, VfL-Präsident Ottokar Wüst, Brauerei-Chef Hugo Fiege, Bürgermeisterin Gabi Schäfer, Generalmusikdirektor Steven Sloane, Radioreporter Günther Pohl, Toto & Harry, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Schlagersänger Michael Kern, Tierpark-Direktor Eduard Stirnberg, Kabarettist Frank Goosen, Bundestagsabgeordneter Axel Schäfer und im Vorjahr Schauspieler Armin Rohde.

Auch die WAZ reihte sich zweimal in die Preisliste ein: Der damalige Redaktionsleiter Udo Dreier und Kulturredakteur Jürgen Boebers-Süßmann wurden gewürdigt.

Welcher Bochumer -- egal ob prominent oder nicht – ist ihrer Meinung nach preiswürdig? Wer hätte schon lange einmal eine öffentliche Auszeichnung verdient? Wir sind gespannt auf Ihre Kandidaten!

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