Bochum. Zwischen der Wiesenstraße und der Wohlfahrtstraße verlegt seit Mai eine Fachfirma im Wiesental einen 300m langen Mischwasserkanal und einen 120m langen Regenwasserkanal im geschlossenen Rohrvortriebsverfahren. Diese Arbeiten dauern noch knapp vier Wochen. Die am gesamten Projekt noch bis zum Ende des Jahres.

Wie viel beim Bau eines 300 Meter langen Mischwasserkanals zwischen der Wiesenstraße und der Wohlfahrtstraße noch zu tun ist, sieht man an der Menge der Kanalbauteile. Zehn Teilstücke liegen noch auf dem Baugrund, warten darauf in den Boden gelassen zu werden. Jedes hat einen Durchmesser von 1,80 Metern innen und 2,20 Metern außen, eine Länge von 3 Metern und ein Gewicht von 8,4 Tonnen. Drei Wochen wird an diesem Bauabschnitt noch gearbeitet.

„Vielleicht auch vier, dann aber müssten wir damit fertig sein“, sagt Christian Trittenbach, Bauleiter der Fachfirma Sonntag aus Bingen, die den Kanal im geschlossenen Rohrvortriebsverfahren in den Boden bringt. Zentimeter für Zentimeter. Manchmal geht es schneller, dann schafft die Vortriebsmaschine, die 33 Tonnen wiegt, zehn Meter pro Tag. Manchmal geht es weniger schnell. „Wir arbeiten hier im Tiefbau“, sagt Eberhard Grobe von der örtlichen Bauüberwachung. „Da gibt es immer mal kleinere oder größere Überraschungen. Die Frage ist, wie gestaltet sich der Boden.“

Im Zwei-Schicht-System sind die Sonntag-Arbeiter aktiv. Immer vier Mann pro Schicht. Immer von 7 bis 19 Uhr und umgekehrt. Dann stehen sie in einer knapp zehn Meter tiefen Baugrube, stecken die Kanalteile ineinander, beobachten den Vortrieb. „Ist der Kanal komplett, wird diese Grube wieder geschlossen“, sagt Heinz Heuer vom Tiefbauamt der Stadt und zuständig für die Bauüberwachung. „Hier kommt ein Vereinigungsbauwerk hin.“

Die Kosten belaufen auf circa 430.000 Euro

Dann wird von den umfangreichen Arbeiten und von den Kosten kaum noch etwas zu sehen sein. Für den Bau des 300 Meter langen Mischwasserkanals und eines 120 Meter langen Regenwasserkanals sowie sieben Schachtbaugruben sind 1,43 Millionen Euro veranschlagt. Daran anschließend lässt das Tiefbauamt einen jeweils 100 Meter langen Regenwasser- und Mischwasserkanal hinter der Pilgrimstraße in offener Bauweise erstellen. „Die Kosten belaufen sich hier nach Schätzung auf circa 430.000 Euro“, sagt Oliver Trappe vom Presseamt der Stadt.

Der alte Kanal war vor drei Jahren eingebrochen und in einen Tagesbruch gefallen. Jetzt sind die bergbaulichen Sondierungsbohrungen und Verfüllungen abgeschlossen, ein landschaftspflegerischer Begleitplan wurde erstellt und im Landschaftsbeirat vorgestellt. „Momentan leitet das Tiefbauamt das Abwasser mit einem „Hamburger Heber“ und über eine unterirdische Bypassleitung in den nächsten intakten Kanal ab.

Bis Ende des Jahres soll das Gesamtprojekt an der Wiesenstraße beendet sein. Eberhard Grobe von der örtlichen Bauüberwachung: „In den nächsten einhundert Jahren sollte dann da auch nichts mehr passieren.“ Die Anwohner würden sich freuen.