Bochum. Zum Tag der offenen Gärten am 14./15. Juni laden Bochumer zum Besuch ein. Dr. Josef Weber etwa; er hat eine wundervolle Welt geschaffen, die nicht nur schön, sondern auch nützlich für die Tierwelt ist.
„Das besondere an meinem Garten ist das Gesamtkonzept: Naturnah aber durchdacht. Mehr als 80 verschiedene heimische Sträucher und bis zu 300 verschiedene Stauden habe ich über die letzten 20 Jahre hier angesiedelt.“ Der Bochumer Dr. Josef Weber (58) ist Zahnarzt und verfügt neben dem berufsbedingten Fingerspitzengefühl über einen besonders ausgeprägten grünen Daumen.
In Wiemelhausen, in der Charlottenstraße, hat er sich in seinem Garten ein grünes Paradies geschaffen. In Eigenarbeit, mit viel Hingabe und Zeit und über die Jahre selbst angeeignetem Wissen. Seinen Garten können interessierte Gartenliebhaber zum „Tag der offenen Gärten Bochum“ auch in diesem Jahr wieder besuchen, Inspiration finden oder einfach nur seine Schönheit und Vielfalt bewundern.
16 Arten verschiedener Wildrosen
450 Quadratmeter grünes Idyll – betritt man den Garten von Dr. Weber vergisst man von einem auf den anderen Moment, dass man sich eigentlich mitten in der Großstadt befindet. Der Besucher findet sich wieder inmitten einer Blütenpracht von Pfirsichglockenblumen, Fingerhüten, Walderdbeeren, Moos- und Farnbewachsenen Trockenmauern aus Sandstein – die sich wie ein roter Faden durch das Grundstück ziehen –, 16 Arten verschiedenen Wildrosen, aber auch ganz „profanen“ Nelken, Margeriten und Enzianen und vielem mehr.
Einblicke an zwei Tagen
Wer sich von Dr. Weber’s oder anderen schönen Bochumer Gärten „verzaubern“ lassen möchte, der ist am Samstag, 14. und Sonntag, 15. Juni, von 11 bis 18 Uhr zur Öffnung der Gärten eingeladen.
Mehr Informationen zu den Gärten auf: www.offenegaerten-bochum.de
Ein Feuchtbiotop mit Wasserfall, Wassergraben und Mündungsteich „mit Vulkancharakter“ schlängelt sich leise vor sich hinplätschernd mitten hindurch. Ausgewählte Sitzgelegenheiten aus Stein laden zum Pausieren ein. Eine Oase der Ruhe. „Wenn ich durch meinen Garten gehe, entschleunige ich. Er ist mein Ruhepol, wo ich Frieden mit mir selbst schließen kann. Malen oder Gedichte schreiben kann ich nicht, aber Gärten gestalten“, erklärt Dr. Weber.
Genießen mit allen Sinnen
In der Tat, denn: In seinem Garten mit Dschungelcharakter könne man „auf Entdeckungstour gehen und mit allen Sinnen genießen“. Und trotz der Ruhe und des Friedens, die sein Garten ausstrahlt, herrscht hier eine Menge Leben: „Ich setze nur Initiale und spiele den Regulator, damit keine Art sich übermäßig ausbreitet. Aber das Leben zieht hier überall ganz von alleine ein.“ Seine heimischen Pflanzenarten sind Insektenweiden für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Weber wollte einen Garten, der nicht nur schön, sondern auch nützlich für die Tierwelt ist und einen ökologischen Wert hat.
Insgesamt 75 Arten fruchtfressender Vögel können allein von seinem schwarzen Holunder zehren. Teichmolche, Frösche und Bergmolche leben in seinem Bachlauf. Ein Totholzhaufen ist Überwinterungsfläche für viele Amphibienarten. Ein Garten, der Lebensraum bietet. Oder wie Naturliebhaber Weber es ausdrückt: „Ich habe mir ein Paradies im Leben geschaffen und kann mich daran berauschen, wie vielfältig die Natur ist.“