Bochum. Schrebergärten sind in! Dieses Fazit zog der Stadtverband der Kleingärtner bei einem Aktionstag in Bochum-Riemke. Vor allem junge Familien entdecken die Freizeitbeschäftigung im Grünen. Neben Erholung gibt es Bio-Obst und Gemüse oben drauf. Die Verpachtung von Parzellen ist in Bochum kein Problem.

Spießig wollen sie nicht sein. Auf gar keinen Fall. Und die Zeit der Gartenzwerge, die sei doch schon lange vorbei. „Der Kleingarten ist zeitgemäß, ja, sogar im Trend“, da ist sich Manfred Arnold, Vorsitzender des Kleingartenvereins Riemke, ganz sicher. Genau deshalb hat er gemeinsam mit dem Stadtverband der Kleingärtner erstmals einen Tag der Kleingärtner organisiert. Eine Hommage an alle Laubenpieper gewissermaßen.

„In der heutigen technisierten Zeit ist ein Kleingartenverein die sympathischste Lösung für die Freizeitgestaltung“, schwärmt Manfred Arnold mit Blick auf die komplette Anlage. Genau deshalb steht er am Samstag hier und rührt die Werbetrommel für eine Welt, in der man kein Kerosin verbrauchen muss, um an Entspannung in Perfektion zu gelangen: „Ein Kleingarten ist Freizeitgestaltung und Erholung in einem. Und Bio-Obst und Gemüse gibt es noch dazu.“

Keine Probleme beim Verpachten

Natur zum Anfassen und Erleben, das ist es, was das Leben in der Parzelle so besonders mache. Zeit müsse man sich natürlich nehmen. Doch der Preis, der sei nicht zu hoch. „Dafür geht es hier in der Gemeinschaft sehr gesellig zu.“ Und das ist offensichtlich ein Punkt, der immer mehr junge Familien reizt.

Stadtverband umfasst 80 Vereine

Dem Stadtverband sind 80 Bochumer Kleingartenvereine angeschlossen.

Auf einer Gesamtfläche von 2.500.000 Quadratmetern befinden sich 5600 Parzellen.

Sie werden von 9000 Mitgliedern und ihren Familien genutzt.

www.kgv-bochum.de

„Wir haben in der ganzen Stadt keine Verpachtungsprobleme“, sagt Helmut Meißner, Vorsitzender des Stadtverbandes der Kleingärtner. Allein in der Anlage Riemke tummeln sich 670 Mitglieder. Zehn Parzellen gibt es hier noch, die zu verpachten wären. Vor allem Kinder sind erwünscht. Nicht umsonst hat Arnold auf dem Spielplatz der Anlage eine Mini-Laube gebaut, optisch verschönert von der Frauengruppe dank liebevoller Bemalung.

Kleine Gäste kamen nicht zu kurz

Auch sonst kamen die kleinen Gäste bei dem Fest nicht zu kurz. Für jede Menge Mal- und Mitmachaktionen war gesorgt. 46 Aussteller kamen auf das Gelände, dabei ging es nur um ein Thema: den Kleingarten eben. Ob Geranien, Obstbäume oder Honig, etwa aus der Kleingartenanlage Grümerbaum von Mike Baranowski: alles Marke Eigenanbau, alles garantiert Bio.

Und da ist noch eine Lanze, die Manfred Arnold für alle Schrebergärten brechen möchte. „Natürlich ist ein Kleingarten typisch deutsch“, sagt der waschechte Bajuware. „Aber in einer Zeit der Ellenbogengesellschaft ist ein Garten ein harmonischer Gegenpol.“

Gefeiert wird hier regelmäßig. Das nächste Sommerfest ist bereits für den 2. August geplant. Die neu erbaute Riemker Hütte muss noch eingeweiht werden.

Ach, es gibt so viel zu tun im Leben eines Kleingärtners. Langweilig wird es nie. Dafür wird Manfred Arnold auch weiterhin sorgen.