Bochum. Das Bündnis „Gemeinsam für Afrika“ veranstaltete in Bochum zusammen mit Schülern des Neuen Gymnasiums die Straßenaktion „Gemeinsam für Afrika“.

Auf dem Boden liegt eine große Karte. Obwohl viele Kinder darauf stehen, ist Afrika zu erkennen, Europa auch. Jetzt bekommen die Kinder Wasserflaschen in die Hand. Mit ihnen sollen sie darstellen, wer viel, wehr wenig Wasser zu Verfügung hat. Die Verteilung ist eindeutig und sehr anschaulich. Die Schülerinnen und Schüler des Neuen Gymnasiums erkennen sofort, wo die Probleme liegen. Auch bei der Wasserverteilung auf unserem Planeten.

Das Bündnis „Gemeinsam für Afrika“ veranstaltete in Bochum und zeitgleich in Berlin, Bonn, Köln, Nürnberg, Dresden, Oldenburg, Heidelberg, München und Frankfurt im Vorfeld des Internationalen Afrika-Tages und der Europawahl diese ungewöhnliche Straßenaktion. „Mit der Aktion möchten wir die breite Öffentlichkeit in Deutschland auf die Folgen unseres Konsumverhaltens aufmerksam machen“, sagte die Bündnis-Sprecherin für Bochum, Janette Hüntler. „Gemeinsam für Afrika setzt sich für eine gerechtere Verteilung der weltweit produzierten Güter und begrenzten Ressourcen ein“, erklärt sie.

Partnerschaft mit Schulklasse in Rio

Das mit der „breiten Öffentlichkeit“ klappte in Bochum nicht so gut. Das lag weniger am Ort, die Aktion fand auf dem Dr. Ruer-Platz statt, sondern am Wetter. Bei Nieselregen blieben nur wenigen Menschen bei der Schülergruppe stehen oder informierten sich am Stand der Kindernothilfe über weitere Projekte.

Dem Enthusiasmus der Kinder tat das keinen Abbruch. „Sie war aber auch schon im Thema“, sagte Klassenlehrerin Anna Cirullies. „Sie musste nicht groß überzeugt werden, damit sie an der Straßenaktion teilnimmt. Wie haben auch eine Partnerschaft mit einer Schulklasse in Rio. Die Kinder wissen, wie ungerecht verteilt die Ressourcen auf der Welt sind.“

Reichtum in Form von Kakao und Diamanten

Wie sehr, wurde durch die Kinder und die Landkarte schnell deutlich. So drängelten sich über Europa die schwarzen und gelben Ballons, die die CO2-Belastung und die Energie darstellten.

Gelbe Frisbees stellten die finanziellen Möglichkeiten da. Auch sie waren fast ausschließlich in den Händen der „europäischen“ Kinder. Am Beispiel von Kakao und Diamanten wurde jedoch auch deutlich, dass es in Afrika auch Reichtümer gibt, der Bevölkerung dort aufgrund unfairer Handelsbeziehungen nur wenig zugute kommt.