Bochum. Die Studenteninitiative “Enactus“, die auch an der Bochumer Ruhr-Uni aktiv ist, möchte in Kenia eine Näherei aufbauen. Vier Mädchen sollen dort die Chance auf eine Ausbildung bekommen. Nun werden noch Sponsoren gesucht. Finanziert werden soll das Projekt über eine Crowdfunding-Plattform.

Unternehmerisch die Welt im Kleinen verbessern. Das ist der Leitsatz der Studenteninitiative „Enactus“, die weltweit, aber auch an der RUB aktiv ist. Der Name steht für drei grundlegende Prinzipien: „entrepreneurial“, „action“, „us“ – also unternehmerischer Geist, Gestaltungswillen und Gemeinsamkeit in den Werten und im Handeln.

Das Besondere an dieser Initiative ist, dass die Studenten nicht einfach Spenden für andere Menschen sammeln, sondern Hilfe zur Selbsthilfe leisten. So wie es die RUB-Studenten Kim Bommersheim (28) und ihre Mitstreiter Christoph Karlowski (25), Lena Céline Allner (21), Kerstin Knobloch (21), Merle Bilstein-Schloemer, Daniel Virk (29) und Lisa Wierike (21) planen. Sie wollen in Kenia eine Näherei aufbauen, wollen zunächst vier Mädchen die Chance zu einer Ausbildung geben. Maendeleo Kenia heißt ihr Projekt. Maendeleo ist Kisuaheli und bedeutet Fortschritt.

5000 Euro wird der Start kosten

„Durch das vorherrschende Geschlechterverhältnis ist es in Kenia besonders schwer für junge Frauen zu arbeiten“, sagt Bommersheim, die im September vor Ort war. „Da haben wir den Ausbildungsraum vorbereitet und haben Tücher nähen lassen. 50 haben wir mitgebracht, verkaufen sie in Essen in einer Boutique.“ Auch das zur Finanzierung des Projektes. 5000 Euro wird der Start kosten. Darin enthalten wäre eine Nähmaschine für jede Absolventin. „Die Mädchen sollen sich selbstständig machen können“, sagt Bommersheim. „Sie sollen für ihr Dorf nähen und ihre Familien ernähren können.“

Zusammen mit der Diani-Maendeleo Academy bringt die Bochumer Projektgruppe diese besondere Berufsförderung auf den Weg. Vor Ort ist Ingeborg Langefeld vom Girl’s hope e.V aus Gelsenkirchen die Ansprechpartnerin und die Gewährsfrau, dass das Geld an der richtigen Stelle ankommt, das Projekt startet und dann zukünftig weiterläuft.

Für die Bochumer, die das Projekt begleiten bis es läuft, ist das Beschaffen des Geldes die dringlichste Aufgabe. Dafür haben sie einen Flohmarkt veranstaltet, haben Crêpes verkauft. 1000 Euro haben sie zusammen. „Wir suchen noch Sponsoren“, sagt Bommersheim, „und wir versuchen die Finanzierung auch über eine Crowdfunding-Plattform zu schaffen. Es ist eine lohnende Aufgabe, weil wir Menschen helfen können.“