Langendreer. Der „Freundeskreis für Tansania“ sammelt beim Benefiz-Flohmarkt auf dem Hof Schulte-Uemmingen für eine Bibliothek in Afrika. 40 000 Euro sind dafür vonnöten. Viele Besucher kommen und freuen sich über eine Besonderheit: Sie dürfen den Preis für den Trödel selbst bestimmen.

Schallplatten, CDs, Bücher, Geschirr, Glas sowie Porzellan als Trödel, Besteck, Teelichter und Visitenkartenhalter als Neuware – und alles für den guten Zweck: Ein breites Spektrum an Produkten deckte der Benefiz-Trödelmarkt des Freundeskreises „Bildung für Tansania“ auf dem Hof Schulte-Uemmingen ab.

„Wir unterstützen mit der Aktion den Bau einer Bibliothek für die Secondary School der Abtei Ndanda“, erklärte Dr. Leonhard Göke, einer der Sprecher des Freundeskreises. „Diese kostet etwa 40 000 Euro, die wir mit unseren 40 Aktiven aufbringen wollen“, so der Diplom-Kaufmann im Ruhestand weiter. Gemeinsam mit dem ehemaligen Schulleiter Johannes K. Rücker organisierte er deshalb den Trödelmarkt. Da auch Heinrich Schulte-Uemmingen zu diesem Kreis gehört, stellte er den zu einem Veranstaltungssaal umgebauten Kuhstall zur Verfügung.

„Gleich zu Anfang hatten wir ziemlich viele Besucher“, zog Rücker positiv Bilanz. Gefragt waren vor allem alte Bücher, Porzellan und hochwertige, gebrauchte Markenprodukte. All das stellten die Mitglieder aus ihren Beständen zur Verfügung.

Trödel aus eigenem Bestand

Bei den Besuchern kam gut an, dass sie nicht einen bestimmten Preis zahlen mussten. „Sie durften vielmehr selbst sagen, was ihnen das jeweilige Produkt wert war“, betonte Verkäufer Peter Knöchel, der immer wieder erklärte, warum sie hier stehen. „Wir machen hier schließlich einen Spendenbasar.“

Gegründet vor zwei Jahren

Der Freundeskreis „Bildung für Tansania” gründete sich im Sommer 2012. Er stellte sich die Aufgabe, die schulische und berufliche Bildung im Lande tatkräftig zu unterstützen. Der Freundeskreis arbeitet mit der Benediktinerabtei Königsmünster zusammen, um deren Strukturen zu nutzen. Gleichzeitig kümmern sich die Vereinsaktiven selbst um die unterstützten Vorhaben. Kontakt: Freundeskreis „Bildung für Tansania” c/o Klosterberg 11, D-59872 Meschede. E-Mail: bildung-fuer-tansania@web.de

Die Abtei Ndanda des Ordens wurde 1906 für die Mission gegründet. Damals gehörte das Land zur deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika (1885 bis 1918). Heute leitet der Orden dort eine Volksschule für Schüler im Alter von etwa 10 bis 16 Jahren.

Waren aus Tansania durften natürlich nicht fehlen. Bruder Anonius Fach von den Benediktinern aus Königsmünster, Meschede, brachte sie mit, u.a. Schnitzereien, Schals und Flaschenöffner mit Tiermotiven. „Wir haben diese Waren über unsere Abtei in Ndanda von den Menschen dort gekauft“, erklärte der Pater. Schließlich wolle man selbst auch die Entwicklung im Lande unterstützen.

Fach selbst ist eine der Kontaktstellen bei der Arbeit des Freundeskreises: Er organisiert die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Abteien. „Wir setzen uns hier hauptsächlich für Bildungsprojekte ein“, erklärte der Benediktiner. „Mit unserer Abtei in Tansania sprechen wir immer wieder entsprechende Projekte ab.“ Diese sorgen vor Ort für deren Umsetzung, während in Deutschland das Geld gesammelt wird.

Der Freundeskreis „Bildung für Tansania“ ist einer der Geldgeber. Göke: „Wichtig ist uns, Bildungsprojekte zu fördern, weil Bildung viele Türen im Leben öffnet. Ohne Bildung fehle es den Menschen an Zukunftsperspektiven.“