Bochum. . Der umstrittene Schrottplatz In der Provitze genießt Bestandsschutz. Das bekräftigte das Oberverwaltungsgericht. Die Anwohner müssen somit weiter mit dem Betrieb leben.
Im Frühjahr 2013 hatte sich der „Rohstoffhandel Bochum“ am Hannibal-Center angesiedelt. Nachbarn beschweren sich seither über „unerträglichen Lärm“. Bis zum Abend werde Schrott unter großem Getöse in Container verladen. „Es ist kaum auszuhalten!“, klagt Anwohnerin Johanna Wittke. „Wir alle fühlen uns von der Stadt allein gelassen.“
„Wir haben alles unternommen“, entgegnet Stadtsprecherin Barbara Gottschlich. Das Problem: Für einen Schrottplatz an dieser Stelle gibt es seit 1969 eine Betriebserlaubnis. Das Verwaltungsgericht kassierte daher Ende 2013 den vorläufigen Entzug der Nutzungsgenehmigung (angeblich war auf dem Platz verbotenerweise Weiße Ware aufbereitet worden). Nun zog die Baubehörde auch vor dem OVG den Kürzeren: Der Schrottplatz ist bestandsgeschützt, urteilte Münster.
Stadt setzte auf Lärmschutz
Die Stadt setzte derweil auch auf den Lärmschutz. Ebenfalls vergeblich. Das Umweltamt Hagen nahm Messungen vor. Ergebnis: 76 Dezibel. „Ein Gefährdung wird erst ab 90 Dezibel zuerkannt“, schildert Barbara Gottschlich und konstatiert: „Alle bau- und umweltrechtlichen Möglichkeiten sind ausgeschöpft.“
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Die Nachbarn können jetzt nur noch auf einen freiwilligen Umzug des Schrotthändlers hoffen. Die Baubehörde wolle Alternativstandorte anbieten, versichert die Stadt. Berthold Witteler, Anwalt des Betreibers, signalisiert Entgegenkommen. „Mein Mandat ist grundsätzlich zum Wechsel bereit.“ Bisher seien aber „keine auch nur ansatzweise akzeptablen Vorschläge“ erfolgt.