Bochum. . Nun also doch: Die Stadt hat dem Schrottplatz In der Provitze die Nutzungsgenehmigung entzogen. Weil das Unternehmen Einspruch eingelegt hat, darf der Betrieb in Hofstede vorerst aber weiterlaufen.
„Schrott gegen Bares“, wirbt der „Rohstoffhandel Bochum“. Mit dem Ankauf und der Abholung von Altmetallen hat sich Geschäftsführer Tarik El-Hamad vor drei Monaten gegenüber dem Hannibal-Einkaufscenter angesiedelt. Sieben Mitarbeiter sind beschäftigt.
Nachbarn beschweren sich seither über ständige Lkw-Anlieferungen auf der maroden Fahrbahn und den Lärm auf dem Platz. „Welche Maßnahmen werden unternommen, die zeitnah und spürbar zu einer Verringerung der Beeinträchtigungen führen?“, heißt es in einer Anfrage der SPD-Ratsfrau Martina Schnell. Montags bis samstags von 7 bis 22 Uhr werde Schrott „unter großem Getöse“ in Container verladen. Mit schwerem Gerät werde ununterbrochen die Nachbarschaft In der Provitze/Hertastraße belästigt.
„Für einen Schrottplatz an dieser Stelle gibt es seit Jahrzehnten eine Nutzungsgenehmigung“, teilte Baudezernent Dr. Ernst Kratzsch im Juni der WAZ mit. Jetzt die Kehrtwende. „Bei einem Ortstermin wurde festgestellt, dass die derzeitige Nutzung nicht mehr der Genehmigung entspricht“, so Stadtsprecher Thomas Sprenger. Wie die WAZ erfuhr, soll der Betrieb neben der – erlaubten – Schrottverwertung sogenannte Weiße Ware (u.a. Kühlschränke, Waschmaschinen) aufbereiten. Das lässt die Genehmigung nicht zu.
Gericht geht vor Ort
Der Rohstoffhandel weist die Vorwürfe zurück und hat Widerspruch eingelegt. „Es wird zu einem gerichtlichen Ortstermin kommen. Der Betrieb muss bis dahin nicht eingestellt werden“, sagt Thomas Sprenger.
Im Bochumer Norden war es in den vergangenen Monaten mehrfach zu Problemen mit Schrottplätzen gekommen. An der Robertstraße und kürzlich an der Carolinen-glückstraße wurden Betriebe nach massiven Beschwerden von lärmgeplagten Anwohnern stillgelegt.