Bochum. Mit dem Communicator-Preis zeichnet die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) vorbildliche Vermittlung aus. Prof. Dr. Dr. Onur Güntürkün erhält diesen Preis für seine Forschungen, da er nach Einschätzung der Jury wissenschaftliche Qualität mit engangierter Vermittlung verbindet.
Es ist der wichtigste Preis seiner Art. Mit ihm zeichnet die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft vorbildliche Vermittlung aus. Prof. Dr. Dr. Onur Güntürkün bekommt ihn nun für seine Vermittlung der Forschungen zu den biologischen Grundlagen des Verhaltens von Tier und Mensch. Die Preisverleihung der mit 50.000 Euro dotierten Auszeichnung erfolgt am 1. Juli in Frankfurt.
Nach Einschätzung der Jury verbinde Güntürkün hohe wissenschaftliche Qualität mit besonders engagierter Vermittlung. 1958 in Izmir geboren, ist Güntürkün nach dem Studium der Psychologie und der Promotion in Bochum, Forschungsaufenthalten in Paris und San Diego sowie der Habilitation in Konstanz seit 1997 Professor für Biopsychologie in Bochum.
Wegbereiter einer biologisch fundierten Psychologie
Seine Forschungen haben ihn zu einem der Wegbereiter einer biologisch fundierten Psychologie gemacht. Mit seinen Arbeiten zum Zusammenhang von „Gehirn und Geschlecht“ korrigierte er traditionelle Sichtweisen auf Geschlechterunterschiede.
Ihm zufolge existieren zwar kognitive und neuroanatomische Geschlechterunterschiede. Sie sind aber erheblich geringer als zumeist angenommen. Männer und Frauen sind sich in ihrem Denken also ähnlicher als häufig erwartet. Für diese und andere Forschungen wurde der Biopsychologe national wie international vielfach ausgezeichnet, allen voran 2013 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis
Neben seinen Beiträgen für Zeitungen und Zeitschriften sowie in Hörfunk und Fernsehen hob die Jury des Communicator-Preises vor allem seine wirkungsvollen Vorträge hervor, mit denen er ein großes Publikum erreicht. Die Motivation für diese Vermittlungsarbeit speist sich bei Onur Güntürkün nicht zuletzt aus der Überzeugung, dass die Freiheit der Forschung eine Bringschuld impliziert, die Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit allgemein verständlich zugänglich zu machen.