Bochum. . Weil er monatelang Falschgeld produziert und auch damit eingekauft hat, ist am Montag ein 44-jähriger Mann zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Die Falsifikate waren gar nicht so schlecht gemacht: „Monopoli-Spielgeld war das nicht“, sagte der Richter.
Für insgesamt 2435 Falschgeld ist am Montag ein 44-jähriger Mann vom Bochumer Amtsgericht zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Der Arbeitslose hatte 5-, 10-, 20- und 50-Euro-Scheine in der Wohnung seiner arglosen Freundin in Herne selbst hergestellt und ist damit in Supermärkten, Apotheken und anderen Geschäften in Bochum und Herne einkaufen gegangen - in 119 Fällen.
Die Qualität soll nicht so schlecht gewesen sein: „Monopoli-Spielgeld war das nicht“, sagte Richter Dr. Axel Deutscher. Die Staatsanwaltschaft wollte vier Jahre Haft, die Verteidigung dreieinhalb. Die Mindeststrafe für eine solche Straftat ist wegen des Geldmonopols des Staates relativ hoch; sie beträgt zwei Jahre.
Öffentlichkeit musste zeitweise aus dem Saal
Der wegen kleinerer Eigentumsdelikten vorbestrafte Angeklagte aus Herne meinte, dass er beim Verkauf eines Schrankes selbst durch Falschgeld betrogen worden sei. „Einen Haufen Garnichts“ habe er für das Möbel erhalten. Allerdings sei er erstaunt gewesen, wie schnell er auf die Falsifikate hereingefallen sei, obwohl sie schlecht gemacht gewesen seien. Also habe er es selbst versucht.
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Mit Kopieren und dem Anbringen eines Sicherheitsfadens produzierte er von Juli bis Dezember 2013 selbst Falschgeld. Wie genau er das machte, wurde nicht publik. Als der Angeklagte berichtete, musste die Öffentlichkeit aus dem Saal. Begründung des Richters: „Gefahr für die öffentliche Ordnung mit Blick auf die Sicherheit des Geldverkehrs.“
Im Januar war der Täter gefasst worden, nachdem die Kripo ihn observiert hatte. Zwischenzeitlich waren auch drei völlig unschuldige Menschen in Verdacht geraten.