Bochum. . Ein Bochumer bot drei Champions-League-Karten auf einer Auktionsplattform im Internet an, lieferte diese nach der Bezahlung von 5000 Euro allerdings nicht. Nun wurde der Betrüger vom Bochumer Amtsgericht zu einem Jahr Haft ohne Bewährung verurteilt. Er war einschlägig vorbestraft.

Ein Fußballfan aus Baden-Württemberg hatte einem Betrüger (36) aus Bochum 5000 Euro für drei Karten zum Champions-League-Finale 2012 in München überwiesen. Damals traf Bayern auf Chelsea (4:5) aufeinander. Gestern wurde der Bochumer vom Amtsgericht zu einer Haft ohne Bewährung verurteilt.

Er hatte die begehrten Karten auf einer Aktionsplattform im Internet angeboten, nach der Bezahlung aber gar nicht geliefert. Offenbar besaß er sie nicht. Der geprellte Fußballfan musste nicht extra zum Prozess nach Bochum anreisen, weil der Angeklagte geständig war.

Entschuldigung nicht angenommen

Der langzeitarbeitslose und wegen Betruges massiv vorbestrafte Elektroniker war im Mai 2012, kurz vor dem Finale, wieder einmal knapp bei Kasse. Da kam er auf die Idee, die Fußballpassion der Menschen auszunutzen. Aber nicht nur das: Er ergaunerte sich auch in vier weiteren Fällen Luxuswaren bei diversen Anbietern (etwa eine teure Küche und einen teuren Fernseher) und leaste sich einen Opel Insignia, ohne die Raten zahlen zu können.

Dabei missbrauchte er teilweise sogar den Namen seines Halbbruders, indem er ihn zum Beispiel durch eine gefälschte Unterschrift als Bürgen auftreten ließ. Dadurch bekam der 23-Jährige, ein Handwerker, mächtigen Ärger mit den geschädigten Firmen. Eine Entschuldigung des Angeklagten lehnte er im Zeugenstand ab: „Nee, brauch ich nicht.“

"Hach - das tut mir wirklich leid"

Zuvor hatte der Angeklagte kleinlaut geseufzt: „Hinsichtlich der Sachen, die da vorgefallen sind - hach! - das tut mir wirklich leid, die eigene Familie mit reingezogen zu haben. Die ganze Familie ist fast zerbrochen.“ Teilweise habe er keinen Kontakt mehr zu ihr.

Der Mann hat drei einschlägige Vorstrafen. Zuletzt war er 2006 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.