Bochum. Zehn Monate Haft auf Bewährung. So lautet das Urteil gegen den ehemaligen Bochumer Rechtsanwalt Dr. Rüdiger Knaup. Dem 53-jährigen Angeklagten wurde es in dieser Woche per Strafbefehl zugestellt. „Ich habe es akzeptiert“, sagte Knaup am Donnerstag auf Anfrage.
Der ehemalige Steilmann-Geschäftsführer, Präsident der SG Wattenscheid 09 und bundesweit bekannte Arbeitsrechtler erlebte 2013 einen beispiellosen Absturz. Ein Scheidungs- und Sorgerechtsverfahren habe ihn total aus der Bahn geworfen, berichtete der Jurist im WAZ-Gespräch über Bordellbesuche, Drogenkonsum und Rauschfahrten im Pkw.
Trauriger Höhepunkt: In der Nacht vom 2. auf den 3. März 2013 lieferte sich Knaup eine halsbrecherische Verfolgungsjagd mit der Polizei: „Ich stand unter Drogen und war ohne Führerschein unterwegs.“ Den hatte er schon Monate vorher abgeben müssen. Auch seine Zulassung als Anwalt hat er im letzten Jahr verloren.
Knaup akzeptiert Richterspruch
Bei der Strafverhandlung im Februar blieb der Sitz des Angeklagten leer. Wie es heißt, hatte Knaup gedacht, der Termin sei verschoben worden. Das Urteil ging ihm nun ohne weitere Verhandlung in Form eines Strafbefehls zu.
Zum Strafmaß wollte sich Knaup nicht äußern. Er akzeptiere aber den Richterspruch. Rechtsmittel werde er nicht einlegen. Bereits im WAZ-Gespräch hatte Knaup betont: „Ich bin voll geständig. Für das, was ich getan habe, muss und werde ich gerade stehen.“