Bochum. .

Ein bisschen aufgeregt sind sie schon – ist ja auch kein Wunder, denn in der nächsten Woche starten die Bochumer Jule Scholten (16), Julian Maresch (17), Thorsten Grevel (17) und Victoria Fritz (17) zu einem großen Abenteuer, vielleicht dem größten ihres bisherigen Lebens. Die vier Schülerinnen und Schüler gehen in die Q1 der Schiller-Schule und beteiligen sich am Projekt der Stiftung „Welt:Klasse“ Bei ihnen heißt das ganz konkret: vier Wochen in Kenia, im Osten Afrikas zu leben und vor allem zu dort arbeiten.

In ihrem Projekt-Kurs in der Schule haben sie sich bereits gemeinsam mit ihren Klassenkameraden auseinandergesetzt mit der Welt, die sie in ein paar Tagen ganz unmittelbar erleben werden: „Ich glaube, dass wir da sehr schnell merken werden, wie wertvoll etwa Wasser sein kann“, sagt Victoria. Julian fügt hinzu: „Genau, und unsere Kultur hier werden wir mit ganz anderen Augen sehen.“ Jule ist sich sicher, dass Armut dort in Kenia ganz anders aussieht als hier in Deutschland. Das sieht Thorsten ganz genauso, der schon gespannt ist, wie sie wohl sein wird, die Arbeit auf einer Macadamia-Farm.

Zwei Wochen bei einer Familie auf dem Dorf

Geplant ist, dass die vier Jugendlichen nach einer einwöchigen Eingewöhnungsphase in einem Vorort von Kenias Hauptstadt Nairobi zwei Wochen bei Familien auf einem Dorf leben sollen, um dort den Alltag auf einer solchen Farm hautnah erleben. Dabei helfen sie, die Nüsse zu pflücken und lernen auch die weiteren Prozesse kennen, etwa wie die Nüsse für den Verkauf vorbereitet und schließlich verpackt werden.

In der vierten und letzten Woche schließlich geht es für Jugendlichen zurück nach Nairobi. Victoria erzählt: „Dort sollen wir das Leben in einem Slum kennenlernen und Kinder in einer Slumschule unterrichten.“ Für Jule ist wichtig, sich wenigsten ein ganz klein wenig von der Sprache der Menschen dort anzueignen. Swahili ist neben Englisch dort die Landessprache.

Vor dem Flug werden Gewohnheiten und Sitten gebüffelt

In der Vorbereitung für die Fahrt geht es am kommenden Wochenende zu einem Seminar nach Xanten, dort sollen Einzelheiten über Gewohnheiten und Sitten dieses afrikanischen Landes vermittelt werden. Das Geld für Flug und Aufenthalt haben die Schülerinnen und Schüler selbst zusammen gebracht. Über den Verkauf von Waffeln an der Schule bis zu großzügigen Spenden einiger Sponsoren gab es Einkünfte. Dass am Schluss die Summe von über 8.000 Euro gesammelt wurde, freut das „Afrika-Team der Schiller-Schule“ natürlich, das sich bei allen Unterstützern bedankt. Bei einer Videokonferenz in der Schul-Aula sollen am 18. Juli die Daheimgebliebenen erste direkte Eindrücke erhalten.