Bochum. Mit einem „greifbaren“ und bodenständigen Konzept will „Die Trompete“ Fans von Rock, Indie und Pop in den Keller locken. Live-Musik und Kneipenpreise im Viktoriakarree.

Ein neuer Live-Club für die City. Das ist eine gute Nachricht. Zwar boomt derzeit die Live-Mucke in Kneipen, doch Bands und Projekte brauchen Auftrittschancen. Der neue Auftrittsort heißt „Die Trompete“ und ist eigentlich ein Altbekannter - allerdings mit gänzlich neuem Konzept. Zukünftig ertönt Rock, Pop, Indie, Crossover und Alternative da, wo einst die „Altstadtgasse“ ein ganz anderes Publikum versorgte.

Viktoriakarree nennt sich das nun vollständige Gastronomie-Ensemble in der Viktoriastraße 43-45. Hier, wo einst diverse eher zwielichtige Etablissements beheimatet waren, gibt es jetzt mit dem Apartment 45, der Diskothek für Black-Music und HipHop in den oberen Dachstockwerken, dem nebenan im Erdgeschoss liegenden „Victor’s Grill & Bar“, dem Edel-Fleischrestaurant mit Cocktail- und Lounge-Betrieb und eben dem neuen Keller-Club „Trompete“ (Hausnummer 45) ein breit aufgestelltes Entertainment-Trio, das gemeinsam auf eine zukünftige Aufwertung der Viktoriastraße hofft - und gleichzeitig dazu beitragen möchte.

Viel Erfahrung im Gastrobereich

Betrieben wird die Trompete vom Brüderpaar Marcel und Frank Gerwers, 37 und 42 Jahre alt. Die Gastronomen aus Kleve haben schon viele Erfahrungen im Gastrobereich gemacht, sowohl am Niederrhein als auch im Ruhrgebiet, und den ebenso traditionsreichen wie berüchtigten Keller-Club vor allem mit eigener Hände Arbeit wieder auf Vordermann gebracht.

Nach Jahren der Nicht-Nutzung, beziehungsweise der Nutzung als Lagerraum - inklusive Wasserschaden - bedeutete das viel Aufwand. Sie erneuerten die Decke, legten dabei eigentlich dekorative Rohre unter der Betondecke frei, erneuerten den Boden im Thekenbereich - „der erinnerte stark an eine Torflandschaft“, sagt Frank - und bauten eine speziell für Live-Konzert-Bedürfnisse ausgerichtete Musik-Anlage ein. Dazu natürlich eine kleine Bühne neben der Tanzfläche.

Offen für regionale Bands

Konzeptionell will die Trompete laut Frank Gerwers, „ein Laden sein, der greifbar ist.“ Also offen für regionale Bands und Zuhörer. Getränke gäbe es zu Kneipenpreisen. „Offene Türen für Bochum“, so der Betreiber.

Der beim ersten Hören etwas altbacken und konventionell klingende Name, zumal für einen Club, der sich Rock und Indie auf die Fahnen geschrieben hat, stammt übrigens von einem Vorbild ab. Die Trompete gibt es schon länger in Berlin. Dort hat im Jahr 2000 der prominente Tausendsassa Ben Becker mit Techno-Legende Dimiti Hagemann eröffnet. Bei einem Besuch gefiel es Gerwers dort so gut, dass er mit dem Namen auch den Geist importieren wollte. Die ersten Probe-Partys haben schon gezeigt, dass es Neugier und Nachfrage gibt nach einem solchen Konzept.