Bochum. “Simply the best Tributes“ erklingen seit 2012 in der Zeche. Torsten Sickert und sein Team haben mit rockmusikalischen Plagiaten ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen. Der Kultrock aus zweiter Hand boomt. Die Fans kommen in Scharen. So auch am Freitag zu “Still Collins“.
Es gibt sie noch immer zuhauf, die Coverbands, die auf Partys und in Pinten quer durch den Charts- und Oldie-Garten pflügen. Doch das Nachspiel hat in den letzten Jahren eine neue Note erhalten, sich zum eigenständigen Genre weiterentwickelt: Tribute-Bands konzentrieren sich auf das Nachahmen einstiger und aktueller Top-Formationen.
Die Zeche zollt dem Trend zur Ersatzbefriedigung Tribut. Im Rahmen der Reihe „Simply the best Tributes“ bringt der Szene-Treff regelmäßig die profiliertesten Klons internationaler Rockgrößen an den Start. „Mistreaded“ (als Metallica-Tribute), „High Voltage“ (AC/DC), „Bounce“ (Bon Jovi) oder „Bosstime“ (Bruce Springsteen) waren seit Herbst in Weitmar zu Gast. Am Freitag kamen die Genesis-Fans auf ihre Kosten.
Klassiker mit großer Klasse interpretiert
„Still Collins“ sind ganz nah dran am Original. Seit 16 Jahren touren die Kölner durch die Lande. In Deutschland dürfte es keiner anderen Formation gelingen, den Sound und die Mystik vor allem der frühen Genesis-Epoche derart authentisch auf die Bühne zu bringen. Gitarre, Bass, Schlagzeug und zwei Keyboarder knüpfen den Klangteppich, auf dem Sänger Sven Komp mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit wandelt. Verblüffend, wie exakt er trotz Erkältung die markanten Stimmen sowohl von Phil Collins als auch Peter Gabriel beherrscht. Gut, dass er den theatralisch-orchestralen Meisterwerken aus der Gabriel-Ära der 1970er Jahre besonders breiten Raum gibt. „Firth of Fifth“, „Cinema Show“, „I Know what I like“, „Lamb lies down on Broadway“: Die Klassiker werden mit großer Klasse interpretiert. Für viele der meist älteren Besucher heißt es: Augen schließen und sich an unvergessene Genesis-Konzerte der vergangenen Jahrzehnte (zuletzt 2007) erinnern.
Weitere Nachlassverwalter folgen: am 17. Januar „Dire Strats“ (Dire Straits), am 31. Januar „Echoes“ (Pink Floyd), am 7. Februar die „Kiss Forever Band“, am 28. Februar der traditionelle „Queen Kings“-Auftritt, am 21. März „Demon’s Eye“ (Deep Purple) und am 28. April „Voodoo Lounge“ (Rolling Stones).