Bochum. Die SPD Bochum beschließt beim Parteitag im Jahrhunderthaus einstimmig das Programm für Kommunalwahl im Mai 2014. Nicht Kästchen-Denken, sondern Ressort-übergreifende Politik soll in den nächsten Jahren das Wirken der Genossen prägen.
Große Koalition war gestern. Jetzt widmet sich die Bochumer SPD ganz dem Kommunal- und Europawahlkampf 2014. Am Montagabend stellte die Parteispitze das Programm für den bevorstehenden Kommunalwahlkampf vor und ließ darüber abstimmen. Ein einstimmiges Votum von mehr als 120 Mitgliedern beim Parteitag im Jahrhunderthaus sind ein klares Bekenntnis für den neuen Kurs der Genossen, der, so Parteichef Thomas Eiskirch, weg soll vom Kästchendenken hin zur Ressort-übergreifenden Politik und mit dem sich die Partei nach innen und außen für neue Foren, Themen und Diskussionsformen öffnen will.
Dass Eiskirch, Landtagsabgeordneter und nach dem Amtsende von Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz im August 2015 erster Anwärter für die Nachfolgekandidatur, die Folgenutzung der Opel-Flächen als wichtigstes Thema und als Chance für die Stadt ausmacht, überrascht nicht. Auch Themen wie Stadtentwicklung, Bildungs-Chancen und Integration von Menschen jeden Alters, jeder Bildungsschicht und jeder Herkunft sind weitgehend sozialdemokratisch besetzt.
SPD ist für Überraschungen gut
Aber die SPD, die am 20. Januar bei einem weiteren Parteitag ihre Kandidaten küren und bis dahin auch einen neuen Wahlkampfleiter vorstellen will, ist auch für Überraschungen gut. So haben die Genossen das Fahrrad entdeckt. Unterschiedliche Verkehrssysteme müssen besser aufeinander abgestimmt sein, heißt es. Dazu gehöre auch, den Innenstadt-Ring fahrradtauglich zu gestalten. Lösungen dafür sollen erarbeitet werden.
Punkten will die SPD auch mit Politik für die Jungen (freies WLAN in der City, große Skateranlage) oder mit einer 24-Stunden-Kita, einem Friedwald als Ergänzung zur Bestattungskultur und einigen Zielen mehr, die die Partei in den nächsten Monaten an die Frau und den Mann bringen will. An Selbstbewusstsein, so Eiskirch, müsse es der Stadt nicht mangeln. Von Innen fehle manchmal diese Sicht. „Aber von draußen gesehen ist Bochum ein richtiger Brummer“.