Bochum. Wie kann es weitergehen mit dem Opel-Standort Bochum? Das ist am Freitag und Samstag das Thema beim Werkstattgespräch von 60 Experten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Stadt. Bis Jahresende soll ein “flexibles Nutzungskonzept“ entwickelt werden.

Chancen und Grenzen bei der Entwicklung des Zukunftsstandorts Opel in Bochum haben 60 Experten aus der regionalen Wirtschaft, der Kommunalpolitik, der Wissenschaft, der Stadtverwaltung, der Adam Opel AG und der Landesverwaltung am Freitag und Samstag diskutiert. Nach einem zweiten Werkstattgespräch Ende des Jahres soll ein „flexibles und möglichst einvernehmliches Nutzungskonzept“ vorliegen, wie es in einer gemeinsamen Erklärung von Land, Stadt und Opel heißt.

Besondere Berücksichtigung sollen dabei Chancen für zusätzliche industrielle Arbeitsplätze finden. Einigkeit herrsche darüber, dass es eine „Entwicklung der zwei Geschwindigkeiten“ geben müsse, „die Raum lässt für kurzfristige Ansiedlungen, um schnell Ersatzarbeitsplätze zu schaffen, ohne mittelfristige, zukunftsorientierte Potenziale auszuschließen.“

Kosten schätzungsweise im dreistelligen Millionenbereich

Zu früh ist es aus Sicht aller Beteiligten, bereits jetzt über die Kosten für die Entwicklung der insgesamt 1,6 Millionen Quadratmeter großen Werksflächen zu sprechen. Geschätzt dürften sie einen dreistelligen Millionenbetrag umfassen.

Dass Opel Interesse an der eigenständigen Vermarktung von Teilflächen haben könnte, scheint vom Tisch zu sein. Opel-Sprecher Alexander Bazio erklärte gegenüber der WAZ: „Fakt ist, dass Opel die Flächen in die noch gemeinsam mit der Stadt zu gründende Gesellschaft einbringen wird und einen zweistelligen Millionenbetrag investiert.“

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Außerdem werde schon jetzt Personal abgestellt, um die Arbeit der Gesellschaft Bochum Perspektive 2022 GmbH vorzubereiten. Bazio: „Opel hat kein Gewinninteresse an den Flächen.“ Dennoch müsse ihr Wert, den das Unternehmen einbringt, ermittelt werden. Ein Gutachten dafür sei in Absprache mit der Stadt ebenso in Auftrag gegeben worden wie ein Umweltgutachten.

Treffen im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministeriums

Im Bochumer Exzenterhaus ging es unter Moderation der landeseigenen Entwicklungsgesellschaft NRW.Urban und im Auftrag des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums in den vergangenen zwei Tagen zunächst um eine Bestandsaufnahme der planungsrechtlichen, städtebaulichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Entwicklung der Werksflächen. Dabei flossen die ebenfalls in einem Werkstattprozess erarbeiteten Leitlinien der Stadt Bochum ebenso ein wie die Ergebnisse einer von Opel beauftragten Studie sowie der Analysen durch NRW.Urban.

Nach Abschluss des zweiten Werkstattgesprächs im Dezember sollen die Ergebnisse bis zum Jahresende aufgearbeitet und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. In der gemeinsamen Erklärung heißt es: „Das Wirtschaftsministerium des Landes NRW, die Stadt Bochum und die Adam Opel AG sind davon überzeugt, dass mit diesem gemeinsam getragenen Nutzungskonzept Wirtschaftsförderer, Planer, Interessenten und die noch zu gründende Gesellschaft Bochum Perspektive 2022 GmbH solide Grundlagen für die konkrete Entwicklung der jeweiligen Flächen haben werden.