Bochum. . Um kurz vor 16 Uhr war es geschafft: Eine zehn Zentner schwere amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg konnte am Montag in Bochum an der Leibnizstraße aus der Ferne erfolgreich entschärft werden. 1300 Anwohner waren betroffen gewesen. Die Evakuierung war reibungslos verlaufen.
Eine zehn Zentner schwere amerikanische Fliegerbombe sorgte am Montag an der Leibnizstraße in Bochum dafür, dass ab 13 Uhr rund 1300 Menschen im Umkreis von 500 Metern des Fundorts ihre Wohnungen und Häuser verlassen mussten. Um kurz vor 16 Uhr hatte Feuerwerkerin Tanya Beimel vom Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Arnsberg die Bombe unschädlich gemacht.
Die Entschärfung begann um kurz nach 15 Uhr und erwies sich als etwas kompliziert. Tanya Beimel, die für die Bezirksregierung Arnsberg bereits ihre vierte Bombe entschärfte, kam an den Kopf des Sprengsatzes nur schwer heran. Daher machte sie die Fliegerbombe aus 100 Metern Entfernung mit Hilfe einer Seilzugtechnik unschädlich.
Die Weltkriegsbombe lag in 2,50 Metern Tiefe unter einem Gartenteich. Ihre Sprengkraft betrug 500 Kilogramm. Durch Luftbildauswertungen des Kampfmittelräumdienstes der Bezirksregierung war die Bombe mit Aufschlagzünder lokalisiert worden.
Seit dem Mittag lief die Evakuierung, bei der 62 Feuerwehrleute und 24 Kräfte vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) zum Einsatz kamen. Die Evakuierung verlief nahezu unproblematisch, weil der Bombenfund seit Freitagabend bekannt war und die Anwohner rechtzeitig informiert wurden.
So konnten sich die Betroffenen gut vorbereiten. Einige sind ohnehin in den Ferien, andere arbeiten, weitere Betroffene wiederum hatten sich zu einem Einkaufsbummel in der Bochumer Innenstadt entschlossen. Die anwesenden Anwohner verließen ihre Häuser diszipliniert.
Baumfälltrupp in der Evakuierungszone
Nur der Baumfälltrupp einer privaten Firma sorgte für einen kleinen Zwischenfall. Die Arbeiter, die Bäume in der Evakuierungszone fällen wollten, hatten wohl von der Bombenentschärfung nichts mitbekommen. Die Polizei und die Feuerwehr sorgten dafür, dass die Arbeiter den gesperrten Bereich noch rechtzeitig verließen.
Bei der Bogestra am Betriebshof „Engelsburg“ (Essener Straße) wurde eine Betreuungsstelle für die evakuierten Menschen eingerichtet. Daher fiel auch die für 17 Uhr geplante Besichtigung des Straßenbahnbetriebs Engelsburg aus. Die Betriebsbesichtigung soll voraussichtlich in den Herbstferien nachgeholt werden. Nachdem die Evakuierung beendet war, fanden sich 46 Menschen in der Engelsburg ein. Das DRK Bochum sorgte mit Kaffee, Kuchen und Schnittchen für die Versorgung. Zwölf Anwohner mussten mit dem Krankenwagen evakuiert werden.
Der Bahnverkehr lief knapp an der Evakuierungszone vorbei und war von der Bombenentschärfung nicht betroffen. (JaK, mlö)