Bochum. . Pflege-Experten sollen Gesundheitsversorgung verbessern. Neubau auf dem künftigen Campus liegt im Zeitplan. 200 Studienanfänger werden begrüßt.

Die Hochschule für Gesundheit (HSG) entwickelt sich weiter. „Aktuell sind wir dabei, zwei neue Bachelor-Studiengänge zu konkretisieren“, berichtet Präsidentin Prof. Anne Friedrichs im jetzt erschienenen Jahresbericht 2011/2012. Arbeitstitel: „Gesundheitsversorgung im interkulturellen Kontext“ und „Quartiersnahe Versorgung“.

Pflegestufen und -sätze, rechtliche Regelungen, medizinische Fortschritte, immer neue technische Hilfsmittel: Wer pflegebedürftig ist oder Angehörige versorgt, verliert schnell den Durchblick. Auch in Rathäusern und Unternehmen ist profundes Wissen gefragt. Die HSG reagiert. Die zusätzlichen Studiengänge sollen Experten hervorbringen, die „dazu beitragen, den Menschen mehr Selbstbestimmung zu geben und ihnen zu ermöglichen, eigenverantwortlich ihre Versorgung mitzugestalten“, so Prof. Friedrichs

Zusätzliche Räume angemietet

Die Studiengänge sollen in einem Jahr im Zuge des Wechsels der HSG von der Universitätsstraße auf den Gesundheitscampus in Querenburg starten. Ausreichend Platz bietet der Neubau mit 25.000 qm Bruttogeschossfläche allemal. Nach der Grundsteinlegung vor einem Jahr „liegen wir gut im Zeitplan“, berichtet HSG-Dezernent Thomas Kendziorra. „Es gibt keine Hiobsbotschaften wie Insolvenzen beteiligter Baufirmen. Stand heute werden wir den Eröffnungstermin September 2014 halten.“

Alles andere wäre verhängnisvoll. Das Provisorium im ehemaligen Knappschaftsgebäude ist längst zu klein. Aktuell sind es 500 Studenten, die an der bundesweit einzigartigen staatlichen Hochschule ihren Bachelor-Abschluss in den Fächern Ergo- und Physiotherapie, Logopädie, Hebammenkunde und Pflege anstreben.

Platz noch für weitere 200 Studienanfänger

Nur weil zusätzliche Räume in der Umgebung (u.a. Arbeitsagentur und Autohaus Lueg) angemietet sind und die Verwaltung in ein Gebäude am Glockengarten ausgelagert wurde, reicht der Platz noch für die weiteren 200 Studienanfänger aus, die am 16. September im Bergbaumuseum offiziell begrüßt werden. Mit dann 700 Studierenden jedoch sind alle Kapazitäten ausgeschöpft. Heißt: Der auf Kante genähte Zeitplan muss eingehalten werden, der Neubau muss bis zum Umzug im August 2014 stehen.

Für 75 Mio. Euro errichtet der Bau- und Liegenschaftsbetrieb die fünfgeschossige Hochschule für 1300 Studenten und das benachbarte Verwaltungszentrum mit Audimax (400 Sitzplätze), einer Mensa für 800 Mittagessen und einer Bibliothek mit 40.000 Medien. Das Richtfest soll im nächsten Monat gefeiert werden.