Bochum. . Der Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten hat seinen Neubau auf dem Gesundheitscampus eingeweiht. Ziel ist es, die Therapeuten bestmöglich zu unterstützen. Der Leiter der städtischen Wirtschaftsförderer kündigte auch an, weitere Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft anzusiedeln.

Binnen eines Jahres hat der Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten (IFK) den Neubau errichtet. Die berufsständische Vertretung von deutschlandweit 6000 Physiotherapeuten war bisher an der Lise-Meitner-Allee beheimatet. Drei Kilometer Luftlinie entfernt wurden 4,5 Mio. Euro investiert, um dem künftigen Gesundheitscampus u.a. mit der Hochschule für Gesundheit näher zu rücken.

Franz Müntefering (SPD), die Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Ulrike Flach (FDP), und der langjährige Physiotherapeut der Fußball-Nationalmannschaft, Klaus Eder, zählten zu den über 100 Eröffnungsgästen. „Der Campus“, betonte die IFK-Vorsitzende Ute Repschläger, „bietet hervorragende Möglichkeiten zur Vernetzung und Projektentwicklung.“ Die Partner sind nah, die Wege kurz.

Rechtsberatung, Hilfen bei den Abrechnungen, Fortbildungen: In dem neuen Zentrum finden die niedergelassenen „Physios“ jedwede Unterstützung. Die hat mancher Therapeut dringend nötig. „Wir verharren auf Niedriglohnniveau. Für eine halbstündige Behandlung gewähren die Kassen 13 Euro. Davon kann man als Selbstständiger mit Praxis und Mitarbeitern kaum existieren“, weiß IKF-Referatsleiter Dr. Björn Pfadenhauer. Nicht umsonst steuere der „an sich beliebte Beruf“ auf einen Fachkräftemangel zu. Ziel sei es, eine Behandlungsminute mit einem Euro zu vergüten.

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Keine Zweifel am Erfolg

Ziel der Entwicklungsgesellschaft Ruhr (EGR) ist es, nach der Aesculap-Akademie, dem Zentrum für Naturmedizin und dem Physiotherapie-Verband weitere Investoren für den Biomedizinpark zu gewinnen. Er liegt genau zwischen dem Gesundheitscampus und der Ruhr-Uni. Diese Lage mache das 55.000 qm große Areal „zur ersten Adresse für Unternehmen und Einrichtungen aus der Gesundheitswirtschaft“, wirbt medlands Ruhr.

Johannes Peuling lässt im WAZGespräch keinen Zweifel am Erfolg. „Die ersten Eröffnungen entfalten bereits hohe Sogwirkung.“ Bochum werde als ,Gesundheitsstadt’ europaweit wahrgenommen. Weitere Ansiedlungen seien nur eine Frage der Zeit.