Bochum. Die NPD machte auf ihrer Wahlkampf-Deutschland-Tour am Samstag in Bochum halt. Das Bochumer Bündnis gegen Rechts rief zum Protest gegen die umstrittene Partei auf, 250 Bochumer kamen zum Husemannplatz um den Aufrtitt der NPD zu stören - friedlich und ohne große Zwischenfälle.
Wer kann lauter? Das war am Samstagvormittag auf dem Husemannplatz die Frage. Die NPD machte auf ihrer Wahlkampf-Deutschland-Tour in Bochum halt. Das Bochumer Bündnis gegen Rechts rief zum Protest gegen die umstrittene Partei auf. Dabei ging es beiden darum, einander zu übertönen.
„Darauf sind wir vorbereitet“, erklärte Kristina Räß von der Pressestelle der Polizei Bochum. In Kooperationsgesprächen mit beiden Seiten wurden die Auflagen für die Veranstaltungen geklärt. Die Eckdaten: 10 bis 25 Personen hatte die NPD für eine Kundgebung angemeldet, 100 bis 150 das Bündnis gegen Rechts zum Gegenprotest. „Eine politisch brisante Mischung“, fand Räß. Die Polizei hatte deshalb den Platz lose abgeriegelt, rund 50 Polizisten sollten für Sicherheit und Ordnung sorgen.
Zugang über die Tiefgarage
„Wir kennen die Veranstalter vom Bündnis gegen Rechts und erwarten keine Probleme“, meinte Räß im Vorfeld. Nach dem lautstarken Protest im Vorjahr habe man allerdings darum gebeten, keine Trillerpfeifen mehr zu verwenden. Der Grund: Lärmschutz der Anwohner. „Außerdem ist es gesetzlich gesichert, dass man bei einer angemeldeten Kundgebung gehört werden kann“, so Räß. Deshalb führte die Polizei Lärmpegelmessungen durch.
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Etwas verspätet, um 10.20 Uhr, rollte der Kleinlaster der NPD auf den Platz. Empfangen wurde er mit einem lautstarken Konzert aus Pfiffen, Ratschen, Rufen und Trommeln. Sogar die ein oder andere Vuvuzela war zu hören. Rund 20 Personen, einige mit „taktischen Westen“ und dunklen Sonnenbrillen um martialisches Auftreten bemüht, bauten sich mit Fahnen und Schildern neben dem Laster auf. Auf der anderen Seite der Absperrung formierten sich rund 250 Protestler mit Bannern und natürlich Lärm.
Nur kleine Zwischenfälle
Mit seltsam blechern eingestellten Lautsprechern versuchten die NPD-Anhänger gegen die Lautstärke anzukommen, zwischenzeitlich auch mit deutschsprachigem Pop-Rock.
Bis zum Ende blieben die Veranstaltungen friedlich. „Es gab nur kleine Zwischenfälle“, wertete Räß. Durch den Aufgang der Tiefgarage auf den Platz gelangten einzelne Protestler gegen die NPD-Veranstaltung in den abgesperrten Bereich und sorgten kurz für Verwirrung, Platzverweise wurden erteilt. „Wir konnten den Aufgang nicht sperren“, so Räß, „haben aber die Personalien der Personen.