Wer neben einem Vollzeitjob noch Energie aufbringt, anderen zu helfen, hat auch selbst etwas davon. Diese Erfahrung machten 24 Fachoberschüler für Gesundheit des Alice-Salomon-Berufskollegs bei dem landesweiten Projekt „sozialgenial – Schüler engagieren sich“. Die Jugendlichen befinden sich zurzeit in einem Jahrespraktikum mit einer 38,5-Stunden Arbeitswoche mit zwölf Stunden Unterricht.

Die Ergebnisse ihrer ehrenamtlichen Projekte in der vergangenen Weihnachtszeit präsentierten die rund zehn Gruppen jetzt gemeinsam mit ihrer Lehrerin Dr. Barbara van Geldern und dem Geschäftsführer der Aktion Canchanabury Reinhard Micheel.

„Bei dem Projekt ist nichts vorgegeben. Es geht darum, selbst zu überlegen, was jeder einzelne mit seinen eigenen Fähigkeiten tun kann, um anderen zu helfen“, erläuterte Van Geldern das Konzept.

Fünf der Projektgruppen spendeten ihren Erlös, insgesamt 660 Euro, für die Hilfe für Aidswaisen in Afrika von der Aktion Canchanabury.

Die konkrete Arbeit sah beispielsweise so aus: Sechs Mädchen besorgten 240 Nikoläuse im Großhandel, beschrifteten sie mit einem lieben Weihnachtsgruß und verkaufte sie an Mitschüler und Lehrer. Sie konnten dadurch 100 Euro in den Topf werfen. „Alleine diese Menge Nikoläuse in einem kleinen Auto zu transportieren, war schon eine Herausforderung“, schmunzelte Lehrerin Van Geldern, die das Engagement der Ehrenämtler auch abschließend benotet.

Einige der jungen Frauen backten sechs Stunden Plätzchen und boten sie an ihrem Arbeitsplatz im St- Josef-Hospital an. „Das war cool. Es war am Weltaidstag, das passte gut. Wir haben sogar einmal 20 Euro für eine Tüte bekommen und die Patienten freuten sich, wenn wir kamen“, schilderte Louisa Kassner (17). Sie sammelten 225 Euro.

Die Heinzelmännchen-Gruppe wiederum half in der Nachbarschaft. „Ich habe rumgefragt, wem ich wie helfen könnte“, berichtete Merve Arslan (18). Der Erlös: 170 Euro.

Tim Rösener (18) verkaufte für rund 100 Euro Fairtrade-Produkte des Weltladens in Wattenscheid in der Pausenhalle des Berufskollegs. Er beschreibt seine Erfahrung:„Es war wohltuend, weil ich weiß, dass das Geld ankommt und ich dabei auch für mich etwas tue. Vorher habe ich nicht ganz so viel über Fairtrade gewusst. Jetzt achte ich selbst darauf, ob Produkte dieses Siegel tragen.“