Bochum. .
160 Tonnen, diese Zahl ist beeindruckend. So schwer wiegt die Turbine, die am Freitag am Heizkraftwerk in Hiltrop ankam und die bisherige Turbine ersetzt. Diese hatte seit 1974 ihren Dienst verrichtet und musste nun ersetzt werden. Stadtwerke-Pressesprecher Kai Krischnak: „Das ist ein ganz besonderer Tag für uns.“ Den Stolz in der Stimme kann er nicht verstecken. Warum auch, immerhin investieren die Stadtwerke 55 Millionen Euro in die Modernisierung des Fernwärmenetzes.
Energie und Kosten gespart
Frank Peper, Leiter der Hauptabteilung Fernwärme, Wasser und Energieprojekte, erklärt das Projekt: „Die alte Turbine hat Fernwärme durch Dampf erzeugt, um diesen Dampf auch wirklich noch auf Temperatur zu halten, musste zusätzlich Energie aufgewandt werden.“ Peper weiter: „Die neue Anlage transportiert dann aber nicht mehr Dampf, sondern Wasser als Fernwärme in die Stadt. Die Leistung der Turbine steigert sich von 30 auf 44 Prozent.“ Ein Fortschritt, der Energie und somit Kosten spart.
Ende 2013 sollen alle Sanierungsmaßnahmen im Heizkraftwerk abgeschlossen sein, so dass dann das Kraftwerk wieder an das Netz gehen kann.
Der Kran rollte auf 20 Lkw an
Ersparnisse sind nicht der einzige Grund, für die Investition von 55 Mio. Euro, wie Pressesprecher Krischnak erklärt: „Mit diesem Schritt wollen wir mehr eigenen Strom produzieren und uns unabhängiger von Fremdunternehmen machen, bei denen wir ansonsten Teile unseres Stroms ankaufen müssen.“ Bis diese Kosten gespart sind und sich die Neuinvestition gelohnt hat braucht es Zeit, erklärt Frank Peper: „Es ist ein Wagnis, dass wir hier eingehen. Man muss einen langen Atem haben, bis es sich dann refinanziert hat. Wir gehen davon aus, dass es in 20 Jahren soweit ist.“
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Doch was in 20 Jahren ist, interessiert gerade wenige. Gespannt verfolgen die Stadtwerke-Vertreter die Arbeiten an der neuen Turbine. Mit Fingerspitzengefühl muss das 12 Meter lange und 160 Tonnen schwere Aggregat mit einem Spezialkran (der alleine schon mit 20 Lkw nach Hiltop geschafft wurde) filigran angehoben, durch die Luft bewegt und aufgebaut werden. Am Ende entscheiden Millimeter darüber, ob die Vorbereitung geklappt hat und alles an seiner Stelle sitzt.