Bochum.
Die CDU in Bochum ist überrascht vom Plagiatsvorwurf gegen ihren Spitzenmann Norbert Lammert. Christian Haardt (MdL), zur WAZ: „Das hinterhältige an der Geschichte ist, dass die Vorwürfe bis zum Bundestagswahltermin wohl nicht geklärt werden können.“ Die „unter dem Deckmantel der Anonymität“ vorgebrachten Vorwürfe stünden im Raum.
Spekulationen über die Autoren des Plagiatsvorwurfs möchte Haardt „anderen überlassen“. Er habe Norbert Lammert als einen der vertrauenswürdigsten Politiker in seinem Leben kennen gelernt.
"Auch ohne Internet schon Plagiate entdeckt"
Der mittlerweile emeritierte Prof. Dr. Erwin Faul, der von 1970 bis 1977 an der Ruhr-Uni wirkte, und der Lammerts Dissertation mit dem Titel „Die Bedeutung regionaler und nichtregionaler Organisationsstrukturen im Willensbildungsprozess politischer Parteien auf unterer Organisationsebene - dargestellt am Beispiel eines CDU-Kreisverbandes im Ruhrgebiet“ als Erstgutachter beurteilte: „Nach 39 Jahren ist meine Erinnerung natürlich nicht mehr so intensiv.“ Er müsste sich die Dissertation und sein Gutachten von damals noch einmal intensiv anschauen, um seriös Stellung nehmen zu können.
An den jungen Norbert Lammert erinnere er sich, als „recht eigenständig, selbstbewusst, autonom, und auch bedachtsam.“ Lammert habe zu Zeit der Dissertation gerade begonnen, Politik zu machen. Als langjähriger Herausgeber der der Politischen Vierteljahresschrift habe er, „auch ohne Internet schon Plagiate entdeckt.“ Der Ombudsmann habe, so die Mitteilung der Ruhr-Universität am Dienstag, die Arbeit aufgenommen und prüfe den Sachverhalt.Weitere Kommentare - während der Prüfung - wolle man nicht abgeben.
Der nächste Wahlkampf-Auftritt von Norbert Lammert wird am 6. August, 17 Uhr, sein: Dann will er den Vorsitzenden der CDU-Bundestagsfraktion Volker Kauder beim Rundgang durch das Hannibal-Einkaufszentum begleiten.