Bochum. . Urbanatix ist noch immer heimat-, aber alles andere als mutlos. Die Proben für die neue Produktion sind in vollem Gange. „sub:City“ heißt die vierte Staffel des Streetart-Festivals, das im Herbst wie gewohnt in der Jahrhunderthalle über die XXL-Bühne geht.
95 Prozent Auslastung, 100 Prozent Begeisterung: Urbanatix schreibt Erfolgsgeschichte. Seit dem Start im Kulturhauptstadtjahr 2010 waren es 45.000 Zuschauer, die den bis heute einzigartige Mix aus regionaler Straßenkunst, Videotechnik und internationaler Profi-Artistik bejubelten. 16.000 Besucher strömten allein im vergangenen Herbst in den Westpark.
Doch Ende 2012 flossen Tränen. Weil die Marienkirche Teil des neuen Musikzentrums wird, mussten die Straßenkünstler nach drei Jahren Abschied von der angestammten, innig geliebten Trainingsstätte nehmen. Seither sucht Urbanatix-Macher Christian Eggert in Bochum ein neues Domizil für die 50 Biker, Triker, Tänzer und Trampolinspringer. Bisher vergeblich.
Halle wird zur U-Bahn-Station
Immerhin: An der Harpener Heide fand Urbanatix ein Übergangsquartier. Im Turn-Leistungszentrum können die Jugendlichen zweimal wöchentlich trainieren. Zudem proben sie im Tanzhaus Düsseldorf. Nicht eben ideale Bedingungen. Christian Eggert und seine Partner sind dennoch gewiss: „Wer werden wieder etwas ganz Besonderes auf die Beine stellen.“
Der Titel „sub:City“ zeigt an: Diesmal geht es in die Unterwelt. Die Jahrhunderthalle wird zur U-Bahn-Station, in der sich die Subkultur lebens- und farbenfroh entfaltet. Die Amateure (die meisten sind seit 2010 dabei) haben in den vergangenen Jahren bewiesen, zu welch großartigen Leistungen sie imstande sind.
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Bei den Profis können sich die vielen Urbanatix-Stammbesucher auf zwei alte Bekannte freuen: „Wall Clown“ Tobias Regner kehrt ebenso in den Westpark zurück wie der kraftstrotzende Rémi Martin, Publikumsliebling am Chinesischen Mast. Hinzu kommt u.a. der Kanadier Alexandre Lane, der mit einer Fangtechnik als große artistische Neuentdeckung gefeiert wird.
Dauerhafte Trainingsstätte muss gefunden werden
„In diesem Jahr haben wir bei der Probenarbeit die Not zur Tugend gemacht. Eine Dauerlösung ist das aber nicht“, betonte Christian Eggert am Donnerstag vor der Presse. Heißt: Für 2014 müsse endlich eine neue, dauerhafte Trainingsstätte für Urbanatix zur Verfügung stehen. „Das ist auch als sozialer Treff für die Jugendlichen wichtig.“
Damit das Vorzeigeprojekt Urbanatix nicht länger heimatlos bleibt.