Bochum. . Während die 14 Termine für die vierte Auflage der Urbanatix-Show in der Bochumer Jahrhunderthalle bereits gebucht sind, fehlt den Straßenkünstlern derzeit noch ein entsprechender Proberaum. Die neue Probestädte muss an die 1000 Quadratmeter groß sein und bis zum Frühsommer feststehen.

95 Prozent Auslastung, 100 Prozent Begeisterung: Mit der dritten Staffel im Herbst 2012 schrieb Urbanatix seine Erfolgsgeschichte fort. 16.000 Besucher aller Altersklassen bejubelten das im Kulturhauptstadtjahr 2010 gegründete, bis heute einzigartige Streetart-Festival, das Straßenkünstler aus ganz Nordrhein-Westfalen mit Profi-Artisten aus aller Welt vereint.

„Close up“: So lautete der Titel der Produktion 2012. Ist Urbanatix 2013 nah dran am Aus? „Wir bleiben optimistisch“, entgegnet Christian Eggert. Ja: Weil die Marienkirche Teil des Musikzentrums wird, mussten die Straßenkünstler im November nach drei Jahren tränenreich Abschied von ihrer Trainingsstätte nehmen. Ja, die Suche nach einem neuen Domizil für die 50 Biker, Triker, Tänzer, Trampolinspringer gestalte sich schwierig. Aber nein: „Die Zukunft von Urbanatix sehe ich nicht in Gefahr“, betont Christian Eggert im WAZ-Gespräch.

Halle muss ausreichend hoch sein

Spätestens bis März, so hatte der Regisseur Ende 2012 vorgegeben, müsse ein neues Urbanatix-Quartier gefunden sein. Die Zeit wird knapp. Nun ist „spätestens“ vom Frühsommer die Rede. Einige Jugendliche konnten ins Turnzentrum an der Harpener Heide ausweichen. „Wir schauen uns intensiv um. Manche Fabrikhalle käme infrage, ist aber zu teuer“, berichtet Christian Eggert. Andere Hallen wären bezahlbar, sind aber zu niedrig: „Wir brauchen eine Deckenhöhe von sechs bis sieben Metern.“

1000 Quadratmeter müsste das künftige Urbanatix-Quartier umfassen – und möglichst in Bochum liegen. „Hier sind wir zuhause, hier wollen wir serh gene bleiben“, bekräftigt Eggert. Die Halle sollte zudem unbefristet zur Verfügung stehen. „Wir möchten sie vernünftig ausstatten und dauerhaft nutzen“, so der Regisseur, der in Zukunft auch Workshops für Jugendliche plant, die nicht unmittelbar an der Show in der Jahrhunderthalle beteiligt sind.

UWG unterstützt junge Künstler

Neben Urbanatix sucht auch das Wattenscheider Jugendprojekt „X-Vision“ eine neue Bleibe. Anlass für die Ratsfraktion der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG), die tatkräftige Mithilfe der Stadt bei der künftigen Unterbringung und Fortführung anzumahnen. „Wir erwarten“, so UWG-Ratsmitglied Klaus-Peter Hülder, „ein klares Bekenntnis der Kulturverwaltung zu den beiden Einrichtungen.“