Bochum. Wenige Wochen vor der offiziellen Eröffnung stehen zwei Drittel des schicken Glitzerbaus an der Universitätsstraße noch leer. Doch der Sprecher der Investoren ist sicher: „Bis Ende des Jahres ist das Haus komplett vermietet.“

„Ich bin immer wieder platt, wenn ich davor stehe.“ Seit Anfang des Jahres ragt das Exzenterhaus 89 Meter hoch in den Bochumer Himmel, doch an den Anblick des imposanten Glitzerbaus hat sich Karl-Heinz Schulze, der ein paar Häuser weiter wohnt, noch immer nicht gewöhnt. „So etwas mitten in Bochum“, sagt der Rentner und reckt den Hals in die Höhe. „Einen solchen Bau würde man doch eher in Chicago vermuten.“ Gerne würde sich der rüstige Nachbar das Haus einmal von innen ansehen, doch das ist bislang nur geladenen Gästen vorbehalten. „Schade.“

Der Weg hinein ist gut gesichert. Über einen Computermonitor am Eingang klickt man durch ein Menü die entsprechende Firma an, die man sucht. Erst nach Anmeldung öffnet sich eine Glastür und man gelangt zum Fahrstuhl, der die Besucher in irrer Geschwindigkeit (Druck auf den Ohren inklusive) hinauf in die Etagen schießt.

Oben im 22. Stock mit einem fürwahr galaktischen Ausblick über die Stadt thront Dr. Thomas Durchlaub, Generalbevollmächtigter der Exzenterhaus GmbH, und lächelt. „Es ist doch immer gut, den Überblick zu haben“, meint er.

Bochums neue noble Adresse muss an den Mann gebracht werden

Das höchste Büro der Stadt ist geschmackvoll eingerichtet: mit schwarzen Sesseln und dickem Teppich. Hier ist der 46-jährige Anwalt damit beschäftigt, Bochums neue noble Adresse an den Mann, also an den Mieter zu bringen. Die obersten fünf der fünfzehn Etagen sind vergeben. Hier logieren ein Anwalt, ein Steuerberater, eine Unternehmensberatung und die Exzenterhaus GmbH als Eigentümerin.

Was im Umkehrschluss aber auch heißt: Zwei Drittel des Wolkenkratzers stehen noch leer. Doch stressen lässt sich Durchlaub deswegen – zumindest äußerlich – nicht. „Wir sind gerade dabei, die Etagen Stück für Stück bezugsfertig zu machen“, sagt er. Nach den Sommerferien soll es eine offizielle Eröffnungsfeier geben. „Und bis Ende des Jahres“, so prophezeit er, „ist das Haus komplett vermietet.“

Exzenterhaus

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Sorgen vor dauerhaften Leerständen macht sich Durchlaub nicht: „Das Haus ist nicht auf schnelle Rendite angelegt, das wird in 50 Jahren noch stehen“, sagt er. „Da ist es mir lieber, wenn wir länger nach einem Mieter suchen, der dann länger bleibt, als umgekehrt.“

Großmieter und Selbstständige können hier sesshaft werden

Bei der Suche nach Interessenten blickt Durchlaub derzeit in zwei Richtungen. Besonders spannend sind für ihn natürlich potenzielle Großmieter, also Firmen, die mit Dutzenden Mitarbeitern anrücken und auf der Suche nach einem Standbein im Ruhrgebiet gleich drei oder vier der kreisrunden Etagen auf einmal anmieten würden. Etwa eine Versicherung. „Gespräche mit solchen Interessenten hat es schon gegeben“, sagt er. Ihnen müsse man manchmal allerdings den Standort Bochum erst schmackhaft machen: „Gegenüber Essen oder Dortmund gibt es hier gewiss Nachholbedarf.“

Doch Durchlaub hat auch kleinere Mieter im Blick. In einer sogenannten „Co-Working Space“ (zu deutsch etwa: Gemeinschaftsbüro) sollen sich Selbstständige etwa aus der Werbung, Ingenieure, Kreative oder freie Journalisten ansiedeln, die sich eine Etage teilen.

14,50 Euro Miete pro Quadratmeter

„Als Mieter sind sie automatisch Mitglied im ,Exzenterhaus Businessclub’“. Dieser entsteht gerade auf der 11. und 12. Etage und bietet – edel getäfelt – Raum für Tagungen, Konferenzen oder Besprechungen. „Wer seine Kunden in einem beeindruckenden Ambiente von sich überzeugen will, ist hier richtig“, so Durchlaub. 14,50 Euro Miete pro Quadratmeter soll das kosten.

Was es im Exzenterhaus nicht geben wird, sind Ärzte. „Für einen regen Patientenbetrieb ist das Haus nicht ausgelegt.“ Auch jegliche Form von Gastronomie oder eine Kantine ist baurechtlich nicht vorgesehen. Die Folge: Obwohl Durchlaub ins modernste Gebäude der Stadt gezogen ist, muss er beim Mittagessen auf die Qualitäten des Italieners an der nächsten Straßenecke vertrauen. „Aber der ist ausgezeichnet.“