Bochum. .

Der Abriss des Uni-Hochhauses West wirbelt Staub auf. „Giftigen Staub?“, sorgen sich Anwohner. „Keine Bange: Die Schadstoffe wurden zuvor entsorgt“, erklärt der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) in Dortmund.

Seit Herbst 2012 entsteht in Querenburg der Gesundheitscampus. Dafür muss das Uni-eigene Hochhaus, das in den 60er Jahren als Schwesternwohnheim errichtet und später u.a. von der Sportfakultät genutzt worden war, weichen.

Wirtschaftlicher als eine Kernsanierung

Anfangs war eine Sprengung geplant. Weil Bauteile mit Asbest belastet sind, entschied sich der BLB dann aber, die 13 Etagen Stockwerk für Stockwerk abzutragen. Kosten: rund eine Million Euro. „Das ist noch immer wirtschaftlicher als eine Kernsanierung des Hochhauses“, hat BLB-Chef Helmut Heitkamp ausgerechnet.

Der Abriss nur rund 100 Meter neben der Wohnsiedlung an der Stiepeler Straße läuft seit Mai. Nachbarn sind alarmiert. 2012 sei ihnen von der Stadt und der Entwicklungsgesellschaft Ruhr (EGR) versichert worden, dass es wegen der Asbest-Kontamination zu einem Rückbau von oben nach unten kommt. „Die Realität sieht nun so aus, dass das beauftragte Unternehmen das Haus mit einer Abrissbirne bearbeitet, wobei der Feinstaub sich durch den Wind ungehindert und unkontrolliert ausbreitet“, schildern die Anwohner in einem Brief an die WAZ.

Arbeiten dauern bis September

„Die Sorgen sind unbegründet“, entgegnet BLB-Sprecherin Martina Becker-Lichtinghagen. Mit der Beseitigung der Schadstoffe im Hochhaus sei bereits im Februar begonnen worden. „Zunächst wurden die Türen und Brandschutzklappen, die Asbest enthielten, demontiert und entsorgt. Ebenso wurde schadstoffhaltige Mineralwolle in den Zwischenwänden der Trockenbauwände entfernt und zur Deponie abgefahren“, berichtet die Behördensprecherin. Die Anwohner hätten von diesen Arbeiten möglicherweise nichts mitbekommen, könnten aber beruhigt sein: „Weder im Schutt noch im Staub, der jetzt anfällt, befindet sich Asbest. Das ist alles raus.“

Warum das Hochhaus nicht etagenweise abgetragen wird? „Weil das Gebäude sonst unkontrolliert zusammenbrechen könnte“, korrigiert Martina Becker-Lichtinghagen die frühere Bauplanung. Mit Blick auf die Statik des Hochhauses wurde zuerst die linke Seite abgerissen. Es folgt die rechte Seite. Zuletzt wird der in der Mitte liegende Treppenhaus-Turm dem Erdboden gleichgemacht: „Er ist der stabilste Teil des Hauses.“

Die Abbrucharbeiten sollen im September beendet sein.