Bochum. . Bochum bereitet sich auf die Aufnahme von zusätzlichen Flüchtlingen aus Syrien vor. In der Flüchtlingsunterkunft an der Wohlfahrtstraße in Wiemelhausen wurde jetzt zusätzliche Wohn-Container aufgebaut. Noch in dieser Woche sollen die ersten Bürgerkriegs-Flüchtlinge einziehen.

Mit einer Informations-Offensive hatte die Stadt Umbau und Erweiterung der Flüchtlingsunterkunft an der Wohlfahrtstraße in Wiemelhausen verknüpft. Jetzt ist es soweit. Die schlichten grauen Standard-Wohncontainer sind aufgestellt, Strom, Wasser und sonstige Installationen abgeschlossen.

Wie Ute Bogucki, stellvertretende Leiterin des Sozialamtes, mitteilt, sollen die neuen Bewohner dort bereits in dieser Woche einziehen. Anfang Mai hatte sich die Stadt zu einer recht ungewöhnlichen Aktion entschlossen. Da im Vorfeld des Baus der Container in der Nachbarschaft beunruhigende Hetzflugblätter gegen Flüchtlinge aufgetaucht waren, galt es, möglichst sachlich auf die geplanten Änderungen an diesem Standort zu informieren.

130 Personen passen in die Container

Bereits seit rund 20 Jahren leben hier Flüchtlinge, früher auch viele Spätaussiedler. Zum Informationstag kamen viele Anwohner, um sich im Gespräch mit Mitarbeitern der Stadt zu informieren. Dies hatte viel zur Entkrampfung der Situation beigetragen.

Zum weiteren Ablauf heißt es, dass nachdem die sogenannte „Alte Hollandstraße“ in Wattenscheid Ende Mai wieder freigezogen worden ist, einige der rund 30 Bewohner nach Wiemelhausen kommen.

Die Container – die Fachleute sprechen von einer „mobilen Wohnanlage“ – können mit maximal 130 Personen bezogen werden. Vorgesehen sei jedoch, dort lediglich 90 Menschen unterzubringen. Jetzt wartet die Stadt darauf, wie viele Flüchtlinge aus den syrischen Bürgerkriegsgebieten nach Bochum kommen. Wie berichtet, hatte das Land Nordrhein-Westfalen sich bereit erklärt, 1000 Kontingentflüchtlinge aus Syrien aufzunehmen. Laut Sozialamt erwarte Bochum rund 40 dieser Menschen aufzunehmen. Es könnten allerdings auch ein paar mehr Syrer kommen.

Anzeige wegen Flugblättern im November 2012

Diese haben jedoch einen anderen Aufenthaltsstatus, müssen nicht das normale Asylverfahren durchlaufen. Sie können, so Ute Bogucki, gleich in Privatwohnungen untergebracht werden. allerdings nur, soweit dies der Wohnungsmarkt zulasse. Aber auch an der Wohlfahrtsstraße gebe es für diese Gruppe noch Kapazitäten.

In den bestehenden Häusern dort leben derzeit rund 150 Menschen, viele davon aus dem früheren Jugoslawien, in zum Teil recht beengten Verhältnissen. Die Container könnten dort zu einer Entspannung der Lebens-Situation beitragen.

Im November vergangenen Jahres hatte die Stadt Anzeige wegen der Hetzflugblätter erstattet. Darin hatten Unbekannte zu Protesten gegen die Container für neue Asylbewerber aufgerufen.