Bochum. Drei Langzeitarbeitslose haben in Bochum nun die Chance, wieder ins Berufsleben einzusteigen. Eine Kooperation der Stadt Bochum mit dem Jobcenter macht es möglich, dass sie sich nun für ein Jahr um den Bismarckturm kümmern.
Stolz schreitet Ralf Daube die 194 Stufen des Bismarckturms hoch. Oben angekommen, lässt er bei strahlendem Sonnenschein seinen Blick schweifen. Das ist jetzt sein Revier, zumindest bis Mai 2014. So lang sind er und seine Kollegen Dietmar Lühr und Wolfgang Peters für die Instandhaltung des Bismarckturms verantwortlich.
Die Arbeitsverträge der drei gehen aus einer Kooperation zwischen der Stadt Bochum und dem Jobcenter hervor. Mirko Günther, Leiter der Stabsstelle „Öffentlich-geförderte Beschäftigung“ beim Jobcenter Bochum erklärt, wie die Zusammenarbeit zustande kam: „Als wir im April von den Personalproblemen beim Bismarckturm erfuhren, habe ich sofort bei der Stadt Bochum angerufen.“ Ein Glücksgriff für die Stadt, denn bei der Vermittlung von Langzeitarbeitslosen übernimmt das Jobcenter 75 Prozent der Lohnkosten. Dieser Zuschuss machte es möglich, dass sich bis Mai 2014 gleich drei Männer um den historischen Turm und die angrenzenden Grünflächen im Bochumer Stadtpark kümmern können.
Chance auf dem Arbeitsmarkt
So recht kann Wolfgang Peters es noch nicht fassen, dass er nun mit für ein Wahrzeichen seiner Heimatstadt verantwortlich ist: „Ich war schon als Kind auf dem Turm und Bismarck ist ja bekanntlich ein wichtiger Mann für die Geschichte unseres Landes. Das ist für uns eine tolle Chance.“ Der 47-jährige erklärt, was es für ihn bedeutet, nun wieder Arbeit zu haben: „Als der Anruf vom Jobcenter kam, war ich erst mal baff. Nach vier Jahren Arbeitslosigkeit, ist es nun ein sehr befreiendes Gefühl, endlich wieder Arbeit zu haben.“
Sein Kollege Ralf Daube kann die Erleichterung nur unterstreichen: „So kommt man wieder in die Arbeitswelt herein und hat neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt.“ Es war für Daube ein langer Weg zum Turmwächter. Trotz Ausbildungen zum Schreiner, Holztechniker und dann auch noch zum Ergotherapeut war das Glück auf dem Arbeitsmarkt nicht auf seiner Seite. Birgit Dietinger vom Amt für Soziales und Wohnen der Stadt Bochum ist sich sicher, dass sich das nun ändert: „Der Vertrag der drei endet am 14. Mai 2014. Wir hoffen aber, dass sich durch diese Anstellung eine neue Perspektive ergibt.“ Nach ihrer Einschätzung steigere die Maßnahme die Attraktivität von Daube, Lühr und Peters auf dem Arbeitsmarkt.
Job bietet Abwechslung
Doch für die neuen Wächter des Bismarckturms ist das jetzt Nebensache. Ihre Aufgabe ist es nun, den Turm in Schuss zu halten, für Sicherheit zu sorgen, die Ausstellung zu betreuen und die Öffnungszeiten zu gewährleisten. Ein abwechslungsreicher Job.