Bochum. In der WAZ-Reihe „Bochums Beste(s)“ wurden von unseren Leserinnen und Lesern nun auch das beliebteste Gebäude per Zusendung „gewählt“. Und – Überraschung – es ist nicht das Rathaus, nicht das Ruhrstadion und auch nicht das Schauspielhaus. Sondern der Bismarckturm!

Mit weitem Abstand wurde der Riese im Stadtpark genannt. Im Juni 1908 war die Errichtung des Turm zu Ehren des Reichskanzlers Otto von Bismarck, durch Stadtrat Otto Hünnebeck angeregt worden. Unter 650 Entwürfen entschied man sich für den Architekten Albert Friebe aus Breslau. Als Standort wurde eine Anhöhe im Stadtpark mit wunderbarem Ausblick über die Stadt bis nach Gelsenkirchen und Essen ausgewählt. Die 100.000 Goldmark für den 33 Meter hohen Bau aus Hohensyburger Ruhrsandstein kamen durch Spenden herein.

Am 16. Oktober 1910 erfolgte die Einweihung des Bismarckturms, damals noch mit einer mit Benzol betriebenen Feuerschale bestückt, die bis in die 1920er Jahre hinein an Bismarcks Geburtstag befeuert wurde. Nach längerer Schließung ab 1983 wurde der Bismarckturm zum 125-jährigen Bestehen des Stadtparks runderneuert und am 29. Juni 2001 wiedereröffnet. Er ist für viele Bochumer ein beliebtes Ausflugsziel.

Die zweitmeisten Zusendungen bekam das Deutsche Bergbaumuseum mit dem markanten grünen Förderturm, der eindeutig als Bochumer Marke wahrgenommen wird. „Das Bergbaumuseum, ein ganz großes Wahrzeichen unserer Stadt“, schreibt Brigitte Böhnisch aus Kornharpen. „Es erinnert an die Zeit der vielen Zechen, an Zeiten, die das ganze Ruhrgebiet geprägt haben.“ Auf Rang 3 der Leser-Vorschläge landete das Planetarium. „Gut zu wissen, dass Bochum eine Kugel hat, die man sich gerne gibt“, schreibt WAZ-Leserin Hildegard Grygierek aus Gerthe. Tatsächlich empfinden auch noch weitere Leser/innen den 1964 eröffneten Kuppelbau an der Castroper Straße als sehens- und vorzeigenswert.

Ein anderes markantes Bauwerk an der Castroper Straße wurde dagegen nur zweimal genannt: Das Ruhr- bzw. Rewirpowerstadion. „Es mang vielleicht kein architektonisches Meisterwerk sein, aber die Stadt Bochum wird kaum mit einem anderen Gebäude mehr in Verbindung gebracht als mit diesem Schmuckkästchen“, findet WAZ-Leser Alexander Schramke.

Dazu kommen punktuelle Nennungen, die die ganze Breite der Bochumer Architekturszene auf- und abgreifen. Das Haus Kemnade, der Friedhof Freigrafendamm, das Schauspielhaus, das Audimax, das Rathaus und die Burg Blankenstein sind Gebäude, die bei den WAZ-Lesern gut ankommen. Und natürlich die historische, über 1000 Jahre alte Stiepeler Dorfkirche, ein bauliches Kleinod im schönen Ruhrtal: „Hier möchte man sich gern öfter trauen“, steht für Martin Porsdorf fest.