Der Bismarckturm im Stadtpark bleibt vorläufig noch gesperrt, weil – wie berichtet – der untere Sockel baufällig ist. „Wir wollen ihn für Besucher wieder öffnen, weil der Turm selbst auf eigenem Fundament steht. Treppenaufgang und Aussichtsplattform sind statisch stabil, wie die letzte Untersuchung ergab“, sagt Baudezernent Dr. Ernst Kratzsch.
Was gesperrt bleibt, das ist der erste Sockel als kleiner Rundgang um den Fuß des Turms. Dort hatten die Gutachter des Bochumer Ingenieurbüros Zerna Planen und Prüfen, Michael Püthe und Thomas Lohmann, festgestellt: Von oben dringt Wasser ein, das Material ist spröde. Die Bewehrungen (Metall), sichtbar vom Keller aus, haben zu rosten begonnen.
Die Ingenieure begutachten seit 15 Jahren den beliebtesten Aussichtspunkt der Stadt. Ende letzten Jahres fielen ihnen die Schäden auf: „Der untere Sockel zeigt große Abdichtungsprobleme, der Beton zerbröselt. Mittelfristig sollten Reparaturen erfolgen, sonst könnte die Tragfähigkeit gefährdet sein“, erklärt Michael Püthe: „Es wäre gut, wenn noch in diesem Jahr dafür Geld aufgetrieben werden könnte.“
Die Bauverwaltung hatte, als die Baufälligkeit des Denkmals vor einigen Monaten bekannt wurde, Haushaltsmittel beantragt; „wir sind damit nicht durchgekommen“, so Kratzsch. 90 000 Euro soll die Abdichtung des Fundaments kosten, weitere 90 000 Euro sind für zusätzliche notwendige Sanierungen veranschlagt. „Wir werden die Summe erneut anmelden.“
Die Verwaltung ist zuversichtlich, den Turm noch in der laufenden Saison wieder Besuchern zugänglich machen zu können. Allerdings erst, wenn die Finanzierung einer Aufsichtskraft gesichert sei. In der Vergangenheit waren jeweils zwei Minijobber von der Arge damit beauftragt, doch diesmal wurden diese Kräfte von der Arbeitsagentur nicht genehmigt.
Nun soll eine Person auf 400-Euro-Basis für ein halbes Jahr während er Sommersaison eingestellt werden. „Das werden wir im nächsten Umweltausschuss thematisieren“, erklärt Ernst Kratzsch. Die Aufsicht soll nicht nur auf der Aussichtsplattform (der Turm misst 34 Meter) leichtsinnige Besucher im Auge behalten, sondern nun vor allem auch verhindern, dass sie dem abgesperrten Sockel betreten.